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Johan Simons
Bettina Pommer
Teresa Vergho
Susanne Meister
Warre Simons
Der Bauernsohn Hauke Haien hat Euklid gelesen und ist fasziniert von Mathematik. Als er nach langer Wartezeit die reiche Bauerntochter Elke heiratet und man ihn zum Deichgrafen ernennt, will er seine Vorstellungen verwirklichen und einen neuen, sicheren Deich bauen. Bald steht er im Kampf mit der bigotten Dorfgemeinschaft, die nichts am Althergebrachten ändern will.
Als plötzlich das geisterhafte Pferdegerippe von der Hallig lebendig in Hauke Haiens Stall zu stehen scheint, droht die Stimmung zu kippen. Hin- und hergerissen zwischen Realität und Spuk, Aufklärung und Aberglauben, Beharrungskraft und Veränderungswillen wird Hauke Haien zum faustischen Menschen, der Gottes Allmacht herausfordert und sich unwillentlich gegen die Gemeinschaft stellt – und er wird zum großen Liebenden, denn bis zuletzt bleiben Hauke und Elke sich und ihrer gemeinsamen Idee treu.
Theodor Storms Novelle, ein karger Text mit großen Bildern, handelt von Menschen einer tief im Glauben verankerten Welt, in die nicht nur die Naturgewalt des Meeres einzubrechen droht, sondern auch die Vorstellung von einem anderen Leben. Eine Geschichte, die von Ehrgeiz und Gestaltungswillen erzählt, aber auch von einer großen, beharrenden Liebe bis in den Tod. Der niederländische Regisseur Johan Simons, der zuletzt am Thalia Theater „Deutschstunde“ inszeniert hat, wird die Novelle über den gespenstischen Reiter auf dem Deich und die große Sturmflut an der nordfriesischen Küste auf der Bühne lebendig werden lassen.
Dauer 2:50h, inklusive Pause
Premiere 25. November 2016, Thalia Theater
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2017
„Jens Harzer entwickelt den Charakter eines Zerrissenen mit fesselnder Virtuosität.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 29.11.2016
„Das von Simons‘ Team geschaffene Kraftdreieck aus Glaube, Depression und Erneuerungswillen erzeugt eine starke Atmosphäre soziologischer Denkanreize, mit der jene Phase der Wirtschaftsgeschichte poetisch verdichtet wird, die der Übergang zur Moderne war.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 29.11.2016
„(...) eine überzeitliche Parabel auf die Vergeblichkeit menschlichen Strebens im Angesicht Gottes – formal streng, ästhetisch ansprechend und schauspielerisch virtuos.“ - Jenny Hoch, Die Zeit, 01.12.2016
9. und 10. Mai 2017
Berliner Theatertreffen