Der Pr
ozess
„Jemand musste Josef K. verleumdet haben.“ Zwischen Glamour und Abgrund der 1920er Jahre wird Franz Kafkas literarisches Meisterwerk „Der Prozess“ zur Parabel für die Orientierungslosigkeit des Einzelnen und die Unberechenbarkeit der eigenen Wahrnehmung: An seinem 30. Geburtstag wird Josef K. von einer mysteriösen Behörde verhaftet, ihm soll der Prozess gemacht werden. Der Bankbeamte verteidigt seine Unschuld vehement und wird immer tiefer in schwer durchschaubare Gesetze und menschliche Verwirrungen verstrickt. Um ihn herum Verführung und Anpassung, Gehorsam und Denunziantentum – kurz: machtlose Individuen innerhalb einer übermächtigen Gesellschaft. K. sucht fieberhaft nach dem Unterschied von Sinn und Sinnlosigkeit. Er sehnt sich nach Selbstwirksamkeit in einem ungewissen System. K. macht sich selbst den Prozess, indem er akribisch innere Schuld und Unschuld gegeneinander abwägt.
„Der Prozess“ von Kafka erschien postum als Fragment. Franz Kafka starb vor demnächst genau 100 Jahren am 3. Juni 1924. Regisseur Michael Thalheimer fragt mit „Der Prozess“ nach den Zwängen, die der Mensch auf sich selbst anwendet – angesichts einer überkomplexen Wirklichkeit. Nach seiner Interpretation von Schillers „Die Räuber“, mit der er in der vorletzten Spielzeit an das Thalia Theater zurückgekehrt ist, inszeniert er zum ersten Mal einen Roman von Franz Kafka.
Premiere im November 2023, Thalia Theater
Wartelisten-Registrierung für Schulgruppen bitte nur telefonisch unter 040.32814-422.