Der Mensch erscheint im Holozän

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t im Holozän

von Max Frisch / Regie Wolf-Dietrich Sprenger
Fotos: Krafft Angerer

Es regnet seit Tagen. Ein Erdrutsch hat das Bergdorf von der Umwelt abgeschnitten. Vor diesem gewaltigen Naturpanorama startet Herr Geiser, ein verwitweter Rentner, seinen Wettlauf gegen Vergessen, Altersschwäche, Einsamkeit und Tod. In seiner Brockhaus-Ausgabe findet er alles, über „Gedächtnisschwäche“, „Geologische Formationen“ bis zum „Tyrannosaurus rex“. Auf kleinen Zetteln, die er an die Wände pinnt, sammelt er enzyklopädisches Wissen und bietet dem Vergessen die Stirn. Ein kleines Stück Selbstvergewisserung, denn Herr Geiser weiß genau „Die Natur braucht keine Namen. Die Gesteine brauchen sein Gedächtnis nicht.“

 

Der Schauspieler, Regisseur und Autor Wolf-Dietrich Sprenger begleitet die Figur aus Max Frischs 1979 erschienenen Erzählung auf eine letzte Wanderung. Eine berührende „Sysiphos“- Parabel um Menschsein, Würde und Zivilisation.

 

Premiere 6. November 2011, Thalia Gauß (Garage)

PRESSESTIMMEN

„„Alles in allem ein stilles Tal", konstatiert der alte Mann in der Garage vom Thalia in der Gaußstraße, und wir stellen für uns fest: Alles in allem ein stiller, abgründiger, nachdenklich machender, skurril kauziger Abend, den uns der Schauspieler und Regisseur Wolf-Dietrich Sprenger geschenkt hat. [...] Sprenger unterläuft den an sich tragischen Verlauf [der Geschichte] mit beinahe kiebigem Witz, clowneskem Humor, trockener Bärbeißigkeit und temperamentvoller, gestischer Lust [...].“ - Die Welt

 
„Der Mensch erscheint im Holozän“ ist ein sensibles Solo des Hamburger Schauspielers Wolf-Dietrich Sprenger. [...] [Er] spielt den alten Mann, wechselt aber regelmäßig in die distanzierte Erzählerrolle aus Frischs Text. Er ahmt den grollenden Donner nach und spricht mit der toten Frau. Doch wenn Herr Geiser ratlos innehält, weil ihn sein Gedächtnis langsam verlässt, herrscht im Theater atemlose Stille. Dinge nicht zu vergessen, war ihm Motor des Daseins - und der kommt nun ins Stocken. Die Zuschauer erleben im Thalia Gaußstraße dichte 70 Minuten eines wunderbaren Schauspielers!“ - Hamburger Morgenpost