Dantons To
d Reloaded
Paris 1789. Das französische Volk geht auf die Barrikaden, der König wird gestürzt. Wenige Jahre später frisst die Revolution ihre Kinder. 1835 macht Georg Büchner als politisch Verfolgter daraus ein Stück über Deutschland. Im Mittelpunkt zwei Männer mit unterschiedlichen Ansichten, wie es nach dem Umsturz weitergehen soll. „Die Revolution muss aufhören und die Republik muss anfangen“, dafür plädiert Büchners Lebemann Danton. Sein Gegenspieler, der Fanatiker Robespierre, will mithilfe der Guillotine einen „tugendhaften Staat“ errichten – und wird selbst ihr Opfer werden. 2023 bieten der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani und seine Co-Autorin Mahin Sadri eine alternative Geschichte an. Da beide in Teheran leben, beziehen sie sich dabei auf Erfahrungen, die sie mit der politischen und sozialen Protestbewegung in ihrem Heimatland machen. Sie verschieben den Fokus hin zu den Frauen des Stücks. Ehefrauen und Geliebte opfern sich heute nicht mehr auf, sondern entscheiden sich für das Leben und kämpfen selbst. Dabei stellen sie alte Fragen neu: Was ist Freiheit? Was Gerechtigkeit? Und wer definiert die Grenzen?
Der Theater- und Filmregisseur Amir Reza Koohestani ist einer der prominentesten Theaterregisseure Irans. Er arbeitet zum dritten Mal mit dem Ensemble des Thalia Theater. Mahin Sadri ist Film- und Theaterautorin, Schauspielerin, Regisseurin und Journalistin.
Uraufführung 16. September 2023, Thalia Gauss
Koproduktion mit dem Kunstfest Weimar 2023