Bruno Ganz & Delian Quartett

Lesung und Konzert Bruno Ganz & Delian Quartett
Foto: Ruth Walz

Dmitri Schostakowisch – Spuren eines Lebens

Bruno Ganz gehört zu den herausragenden Schauspielern deutscher Sprache, die sowohl auf der Theaterbühne als auch im internationalen Filmgeschäft größte Erfolge gefeiert haben. Nach ersten Stationen als junger Eleve in Zürich und Göttingen kam der große Durchbruch in Bremen in der legendären Peter Stein Inszenierung des Torguato Tasso. Ab dann arbeitet Bruno Ganz mit den bedeutendsten Regisseuren wie Peter Zadek, Claus Peymann, Luc Bondy und Dieter Dorn zusammen. Später kamen neben vielen anderen große Filmproduktionen wie z. B. „Der amerikanische Freund“ von Wim Wenders, „Norsferatu“ von Werner Herzog oder „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel hinzu. Bruno Ganz erhielt nahezu alle großen Auszeichnungen für deutschsprachige Schauspieler, aber ganz besonders sticht die Verleihung des Iffland-Rings im Jahr 1999 in der testamentarischen Nachfolge von Josef Meinrad hervor, wird doch der Iffland-Ring „jeweils dem bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters auf Lebenszeiten“ verliehen.

Das Delian Quartett gründete sich 2007 und machte eine rasante Karriere in den letzten Jahren. Es hat sich mittlerweile in die erste Riege der internationalen Top-Quartette gespielt und gastiert weiltweit in den wichtigsten Konzertsälen der Welt. Besonders interessiert sich das Delian Quartett, neue künstlersiche Bereiche zu erproben, was dazu führte, gemeinsam mit Bruno Ganz Literatur & Musik Programme zu entwickeln.

Das neuste Projekt „Dmitri Schostakowitsch – Spuren eines Lebens“ basiert auf dem großen Roman „Europe Central“ von William T. Vollmann, einem der bedeutendsten Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur und dessen musikalischer Spiegelung durch die Musik Schostakowitschs.

„Europe Central“ ist ein historischer Roman, ein Krieg und Frieden für das 21. Jahrhundert, ein postmodernes Epos, das den zweiten Weltkrieg auf sowjetischer und deutscher Seite heraufbeschwört, indem es das Leben von Künstlern (wie Käthe Kollwitz und Dmitiri Schostakowitsch) und Militärs (wie Wlassow und Paulus, dem Verlierer von Stalingrad) und vielen anderen erzählt. Europe Central, eine Bezeichnung für Mitteleuropa, ist in Vollmanns Epos vor allem eine riesige, unsichtbar bleibende Schaltstelle und Telefonzentrale, ein Kommunikationskrake, dessen schwarze Bakelittentakeln sich jeden jederzeit und überall »greifen«.

Bruno Ganz und das Delian Quartett haben eine gemeinsame Bühnenversion entwickelt, die in kongenialer Weise Literatur und Musik in einer nie erlebten verdichteten Intensität zu einer  phantastischen Synthese verbindet.

Am  5. März 2017 im Thalia Theater