Artists at Risk

Artists at Risk Podium



Für die Journalistin und Schriftstellerin Aslı Erdoǧan ist „menschlich sein“ gleichbedeutend mit „Erzähler sein“: Wir können nicht überleben ohne das Narrativ, wir müssen unsere Geschichten frei erzählen können, sagte sie in ihrer Dankesrede, als sie im vergangenen September den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis entgegen nahm. Aslı Erdoǧan saß mehrere Monate im türkischen Gefängnis, auch weil sie sich für Demokratie und Meinungsfreiheit einsetzte.
Das Recht, sich künstlerisch oder journalistisch frei auszudrücken, gibt es im Zuge sich verhärtender rechtspopulistischer und autokratischer Tendenzen vielerorts schlicht nicht mehr. Es werden nicht nur staatliche Fördermittel gestrichen: Immer mehr Künstler können nicht mehr frei arbeiten. Künstler, die für die Werte der Demokratie einstehen, riskieren ihre Existenzgrundlage oder gar ihre Existenz. Sie sind auf der Flucht, werden inhaftiert oder dürfen ihr Land nicht verlassen. Dabei handelt es sich nicht nur um Länder wie die Türkei und China oder Russland. Dort steht zur Zeit der Theaterregisseur Kirill Serebrennikov unter Hausarrest. In Polen und Ungarn werden oppositionelle Künstler faktisch mit Arbeitsverbot belegt; Theatern und Festivals, die in Polen die Inszenierung „Der Fluch“ von Oliver Frljić zeigen, werden die Zuschüsse gestrichen. Der ungarische Ausschuss für Nationale Sicherheit erklärte den Regisseur Árpád Schilling zum potenziellen Vorbereiter staatsfeindlicher Aktivitäten.

Das Podium Artists at Risk widmet sich der Situationverfolgter Künstler und stellt die Frage „Was tun?“

In englischer Sprache
Thalia Gaußstraße
Fr 2. Februar 20 Uhr