Antigone in M
olenbeek / Tiresias
Regie
Guy Cassiers
Bühne
Charlotte Bouckaert
Lichtdesign
Fabiana Piccioli, Sander Loonen
Musik
Dimitri Sjostakovitsj
performed vom Danel Quartet
Dramaturgie
Erwin Jans
Mit
Ikram Aouland (Antigone in Molenbeek)
Katelijne Damen (Tiresias)
Guy Cassiers, Regisseur und künstlerischer Leiter des Toneelhuis, ist bekannt für eine unverwechselbare, äußerst visuelle Theatersprache. Zusammen mit seinen Schauspielern schafft er ein sinnliches Universum, das seine große Leidenschaft für Literatur und Musik mit seiner Faszination für das Potential visueller Technologie verbindet. Für diese Doppelvorstellung zweier Monologe haben Stefan Hertmans und Kate Tempest klassische Mythen in einer zeitgenössischen Sprache umgeschrieben und in einen urbanen Kontext gestellt.
Stefan Hertmans und Kate Tempest haben diese klassischen Mythen in einer zeitgenössischen Sprache umgeschrieben und in einen urbanen Kontext gestellt. Regisseur Guy Cassiers erzählt die Geschichten in einer Doppelvorstellung zweier Monologe.
Von ihren isolierten Positionen aus enthüllen Antigone und Tiresias jeweils die unterdrückten sexuellen, sozialen und politischen Vorurteile in ihrer Gesellschaft. Neben der visuellen Technologie spielt dabei auch Musik eine wichtige Rolle. Die beiden Erzählungen treten in einen Dialog mit dem Streichquartett Nr. 15 des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch.
Antigone in Molenbeek
Stefan Hertmans stellt Antigone inmitten einer heutigen multikulturellen Gesellschaft. Hier heißt Antigone Nouria und ist Jurastudentin. Einer ihrer Brüder hatte sich radikalisiert, ist in den Nahen Osten gegangen, hatte für ISIS gekämpft und ist jetzt bei einem Terroranschlag gestorben. Nouria ist entschlossen, die sterblichen Überreste ihres Bruders zu begraben. Als die Behörden sich aber weigern, seinen Körper freizulassen, geht alles schief.
Tiresias
In Tempests gesprochenem Gedicht ist Tiresias ein fünfzehnjähriger Junge, der sich in eine Frau schließlich in einen Propheten verwandelt, auf den niemand hört. Eine Rolle, die auf die Schauspielerin Katelijne Damen zugeschnitten ist, mit der Guy Cassiers zuvor in der Produktion Orlando (nach Virginia Woolf) zusammenarbeitete. Wie Tiresias erzählte schon Orlando die Geschichte einer Transformation von Mann zu Frau und stellte gezielt alle möglichen Fragen zur Identität.
Toneelhuis, Antwerpen, Belgien, Premiere 2020
In niederländischer Sprache mit englischen Untertiteln
Dauer Antigone in Molenbeek 1:00h
Dauer Tiresias 1:10h
23. Januar 2021, 19 Uhr (bis mitternacht verfügbar) auf thalia-theater.de/lessingtage