#truth - Ein sokratischer Abend

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her Abend

Regie Giacomo Veronesi
Foto: Krafft AngererFoto: Krafft Angerer

2016 war kein sokratisches Jahr. Post-Truth (Postfaktisch) wurde vom Oxford Dictionnary zum Wort des Jahres gewählt. Die Sozialen Medien werden von fake-Nachrichten und Verschwörungstheorien überflutet. Nach 2016, nach Brexit und Trump, gibt es eine übereinstimmende Auffassung darüber, dass es immer  weniger Konsens gibt. Wir fühlen uns verunsichert wie in einem sokratischen Dialog: Narrative und Wahrheiten, die einem bislang sicher erschienen, werden infrage gestellt.

Die Wahrheit war Sokrates wichtiger als sein Leben. Für die Wahrheit trank er sogar den Giftkelch, bereit, zu sterben. Laut einer Anekdote über den Philosophen empfahl er denjenigen, die eine Geschichte erzählen wollten, sie durch drei Siebe zu filtern. Der erste und wichtigste Filter ist die Wahrheit: auf diese muss der Erzähler seine Geschichte prüfen. Heute, in dem Zeitalter nach der Wahrheit, in der Informationsflut, hat es der Erzähler mit der Wahrheit schwerer den je.

 

Das Theaterprojekt #truth ist eine Auseinandersetzung mit Sokrates und dem postfaktischen Zeitalter. Ein Dialog über Demokratie, Wahrheit und post-Wahrheit mit einem Philosophen, der wusste, dass er nichts weiß und: welche Fragen es beim Untergang der Demokratie zu stellen galt.

Premiere 5. März 2017, Thalia Gauss (Garage)