Zum 21. Mal versammelt das Körber Studio Junge Regie die Theatergeneration der Zukunft in Hamburg


Vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2025 zeigen Studierende aus den Regiestudiengängen der deutschsprachigen Hochschulen ihre Inszenierungen, die von den Hochschulen für das Festival nominiert wurden. Sie treten in Austausch mit dem Publikum sowie mit Besuchenden aus der deutschsprachigen Theaterszene. Als Laboratorium für neue Theaterformen präsentiert das Festival eine große Bandbreite von Themen und ästhetischen Ansätzen, mit denen sich die eingeladenen jungen Theaterschaffenden auseinandersetzen, und bietet Raum für Gespräche über Inszenierungsansätze und Arbeitsweisen.


Über fünf Tage hinweg stehen im Festivalzentrum im Thalia in der Gaußstraße sowie an der Theaterakademie am Wiesendamm 13 Inszenierungen auf dem Programm, darunter auch eine Inszenierung aus Budapest, Ungarn, von der diesjährigen internationalen Gasthochschule Freeszfe, in Kooperation mit dem Katona József Theater.

 

Das Festival ist ein Gemeinschaftsprojekt des Thalia Theater, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins.


Festivaleröffnung
Das Festival wird mit einer Rede von Rania Mleihi zum Thema „Resilienz“ eröffnet. Rania Mleihi ist Dramaturgin, Theatermacherin und systemischer Coach. Sie ist in Syrien geboren und arbeitete am Nationaltheater Damaskus als Regisseurin und Dramaturgin. Seit 2015 lebt sie in Deutschland und arbeitete u.a. am Schauspiel Hannover und am Theater an der Ruhr. Seit 2020 ist sie Mitglied des künstlerischen Leitungsteams an den Münchner Kammerspielen.

 

Mehr erfahren
Nach den Vorstellungen finden Publikumsgespräche statt, moderiert von Studierenden der Theaterakademie Hamburg. Sie bieten die Gelegenheit, mehr über die Entstehung der Inszenierungen zu erfahren und sich mit den Regieteams auszutauschen. Zusätzlich geben die jungen Theaterschaffenden in Video-Interviews Einblicke in ihre Arbeit – verfügbar unter: thalia-theater.de/koerber.


Workshop mit Rania Mleihi
Beim Körber Studio Junge Regie 2025 findet ein zweitägiger Workshop zum Thema „Resilienz“ unter der Leitung von Rania Mleihi statt. Zu Beginn des Festivals haben die Teilnehmenden so die Möglichkeit, sich in Diskussionen und praktischen künstlerischen Übungen intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.


Digitales Speeddating
Für Regiestudierende aus den Abschlussjahrgängen der teilnehmenden Hochschulen, deren Inszenierungen nicht im Festivalprogramm vertreten sind, bietet sich die Möglichkeit, bei einer digitalen Kontaktbörse mit Theaterverantwortlichen aus dem deutschsprachigen Raum in Austausch zu treten. Dieses Format wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bühnenverein entwickelt. Beim digitalen Speeddating begegnen sich junge Regietalente und Theaterfachleute, um einander kennenzulernen und berufliche Kontakte zu knüpfen.


Internationale Kontakte

Jedes Jahr lädt das Festival eine wechselnde europäische Gastuniversität mit einer Inszenierung außerhalb des Wettbewerbs ein. 2025 wird die Freeszfe aus Budapest am Festival teilnehmen. Bereits 2019 war die Universität für Theater- und Filmkunst Budapest (SZFE) zu Gast beim Festival. Kurz danach, 2020, kam es zu Protesten von Studierenden und Lehrenden gegen die Umwandlung der SZFE in eine regierungsnahe Stiftung. Hieraus entstand als Alternative zur staatlichen Theater- und Filmuniversität die Freeszfe, die seither als unabhängige Bildungseinrichtung künstlerische Lehre anbietet. Über die Kooperation „Emergency Exit“ zwischen der Freeszfe und fünf europäischen Universitäten (darunter auch Universität Mozarteum, Salzburg, und ADK Ludwigsburg) erhielten die Freeszfe-Studierenden, die ihr Studium an der SZFE begonnen hatten, die Möglichkeit, am Ende des Studiums einen offiziellen europäischen Abschluss zu machen, während die Ausbildung weiterhin bei Freeszfe in Budapest durchgeführt wurde. Das Programm „Emergency Exit“ wurde 2021 mit dem Europäischen Bürgerpreis des EU-Parlaments ausgezeichnet. Beim Festival in Hamburg ist die Produktion „Fatelessness“ nach Imre Kertész’ „Roman eines Schicksallosen“ zu sehen. Die Inszenierung der Freeszfe-Absolventin Júlia Bagossy wurde zusammen mit dem Katona József Theater in Budapest produziert. Bisherige Gasthochschulen des Körber Studio Junge Regie: Norwegische Theaterakademie, Fredrikstad, École Supérieure d’Art Dramatique, Straßburg, Lithuanian Academy of Music and Theatre, Vilnius, KASK, Gent u.a.


Der Preis
Zum Abschluss des Festivals wird eine Jury von Theaterfachleuten die gezeigten Inszenierungen öffentlich diskutieren und diejenige Arbeit auszeichnen, die sie am meisten überzeugt hat. Die Körber-Stiftung unterstützt den*die Gewinner*in bei einer neuen Regiearbeit an einem Theater durch einen Produktionskostenzuschuss von 10.000 €. Zusätzlich wird ein undotierter Publikumspreis vergeben. 

 

Jury 2025 

Pia Epping (Regisseurin, Teilnehmerin KSJR 2024), Andreas Erdmann (Leitender Dramaturg Schauspiel, Landestheater Linz), Prof. Dr. Joy Kristin Kalu (Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin), Pınar Karabulut (Regisseurin, ab 2025/26 Co-Intendantin Schauspielhaus Zürich) und Jan-Paul Koopmann (Redakteur bei der taz sowie Kritiker bei nachtkritik.de u.a.). Moderation der öffentlichen Jurysitzung: Peter Helling (freier Kulturjournalist, u.a. NDR 90,3). Livestream über thalia-theater.de/koerber.


Festivalleitung
Andreas Bloch (Thalia Theater Hamburg), Sabina Dhein, Dr. Barbara Müller-Wesemann (beide Theaterakademie Hamburg), Stephanie Lubbe (Körber-Stiftung).

Das Programm