Zum 20. Mal Theatergeneration Zukunft
Das Körber Studio Junge Regie widmet sich seit 2003 der Theatergeneration der Zukunft. Das Festival ist zu einer zentralen Plattform für den Regienachwuchs aus den deutschsprachigen Hochschulen geworden. Alljährlich reisen über 200 Studierende mit ihren Dozierenden nach Hamburg, um ihre Theaterarbeiten zu präsentieren, um sich auszutauschen, zu vernetzen und mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.
Für Verantwortliche aus der deutschsprachigen Theaterszene ist das Körber Studio Junge Regie ein besonderer Ort, um junge Talente, ihre Arbeitsweisen und ästhetischen Formate kennenzulernen. An der Schnittstelle zwischen Studium und Einstieg in den Beruf bietet das Festival einen Einblick in experimentelle Theatersprachen, wie sie sich an den Hochschulen kontinuierlich entwickeln.
Einzigartig am Festival ist der Auswahlprozess: Die Inszenierungen werden von den jeweiligen Hochschulen fürs Festival ausgewählt und nicht von der Festivalleitung. Dadurch entsteht die große Vielfalt an Themen und Ästhetiken, die das Körber Studio Junge Regie seit jeher auszeichnet. Was die Inszenierungen Jahr für Jahr verbindet, ist „die gemeinsame Perspektive, nämlich die einer jungen Regiegeneration auf die Ereignisse der Welt und auf sich selbst“ (Theater heute).
Vom 4. bis zum 9. Juni zeigt das Festival 13 Arbeiten, darunter auch eine Inszenierung der diesjährigen internationalen Gasthochschule aus Gent, Belgien. Zusätzlich zum Festivalzentrum im Thalia in der Gaußstraße werden vom 6.– 8. Juni auch Inszenierungen auf dem Campus Barmbek zu sehen sein, dem Standort der Theaterakademie Hamburg am Wiesendamm 26.
Das Festival ist ein Gemeinschaftsprojekt des Thalia Theater, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins.
Mehr erfahren
Im Anschluss an die Vorstellungen bieten Publikumsgespräche die Gelegenheit, mehr über die einzelnen Inszenierungen zu erfahren und mit den Regieteams und Ensembles ins Gespräch zu kommen. Moderiert werden die Publikumsgespräche von Studierenden der Theaterakademie Hamburg. Darüber hinaus erzählen die jungen Theaterschaffenden in Videointerviews über die Hintergründe ihrer Produktionen.
Workshop mit Laia RiCa
Das Körber Studio Junge Regie bietet 2024 einen Workshop unter der Leitung von Laia RiCa zum Thema More Than Objects. Szenische Arbeit mit Materialien und kolonialen Kontinuitäten. Der Workshop findet zu Beginn des Festivals statt und gibt den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit einem Thema in Diskussionen und praktischen künstlerischen Übungen vertieft auseinanderzusetzen. Die in Berlin lebende salvadorianische Künstlerin Laia RiCa bewegt sich zwischen dokumentarischem Objekttheater, Performance und Visual Theatre.
Digitales Speeddating
Für Mitglieder der Regie-Abschlussjahrgänge der teilnehmenden Hochschulen, deren Inszenierungen nicht auf dem Festivalprogramm stehen, gibt es die Möglichkeit, sich bei einer digitalen Kontaktbörse mit Verantwortlichen aus den deutschsprachigen Theatern zu vernetzen. Dieses Format wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bühnenverein entwickelt. Bei dem digitalen Speeddating begegnen sich Theaterverantwortliche und junge Regisseur*innen zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Vermittlung von Arbeitskontakten.
Internationale Kontakte
Zusätzlich zum festen Kreis der zwölf regelmäßig am Festival teilnehmenden deutschsprachigen Hochschulen lädt das Körber Studio Junge Regie eine jährlich wechselnde, europäische Gasthochschule mit einer Arbeit außerhalb des Wettbewerbs nach Hamburg ein. Aus dem Studiengang KASK Drama von KASK (Koninklijke Academie voor Schone Kunsten) & Conservatorium Gent, Belgien, ist in diesem Jahr De Sont of Mjoezik in der Regie von Maria Zandvliet zu sehen. Bisherige Gasthochschulen: Theater und Filmhochschule (SZFE), Budapest, Norwegische Theaterakademie, Fredrikstad, École Supérieure d’Art Dramatique, Straßburg, Lithuanian Academy of Music and Theatre, Vilnius u.a.
Der Preis
Zum Abschluss des Festivals wird eine Jury von Theaterfachleuten die Inszenierungen aus den deutschsprachigen Instituten öffentlich diskutieren und diejenige Arbeit auszeichnen, die sie am meisten überzeugt hat. Die Körber-Stiftung unterstützt den*die Gewinner*in bei einer neuen Regiearbeit an einem Theater durch einen Produktionskostenzuschuss in Höhe von 10.000 €. Außerdem wird ein undotierter Publikumspreis vergeben.
Jury 2024
Anna Bergmann (Regisseurin und Schauspieldirektorin Badisches Staatstheater Karlsruhe), Naemi Friedmann (Regisseurin und Teilnehmerin KSJR 2023), Tobias Herzberg (Dramaturg und Regisseur, Mitglied der Leitungsgruppe am Schauspielhaus Wien), Martin Thomas Pesl (Kritiker, Autor, Übersetzer), Mable Preach (Regisseurin und Kuratorin). Moderation der öffentlichen Jurysitzung: Peter Helling (freier Kulturjournalist NDR 90,3). Die Jurysitzung wird im Livestream zu sehen sein über: thalia-theater.de/koerber.
Festivalleitung
Andreas Bloch (Thalia Theater Hamburg), Sabina Dhein, Dr. Barbara Müller-Wesemann (beide Theaterakademie Hamburg), Stephanie Lubbe (Körber-Stiftung)