Programm > Jung&mehr > Thalia und Schule > Stückempfehlungen > Stückempfehlungen Repertoire TT ab Jg 7

wiederaufnahmen

ab Jahrgang 8


Faust I + II

von Johann Wolfgang von Goethe

Regie Nicolas Stemann Ab Jg. 11 

Dass Faust uns heute als unseresgleichen anmutet, ist verstörend. Von unserer Welt und ihrer Entste- hung erzählt Goethe. "Löse dich von allen äußeren, das Ich einschnürenden Einflüsterungen", ruft Mephisto diesem Faust zu. Des Teufels Lied geht so: Sei dein eigener Maßstab! Wie sehr es dem ganz anderen ähnelt, jenem von der Ohnmacht des allein auf sich selbst zurück geworfenen Menschen, seiner Liebesunfähigkeit, Rastlosigkeit, Depression – Das ahnen wir.


Moby Dick

nach Herman Melville

Regie Antú Romero Nunes Ab Jg. 11

In Melvilles gattungssprengendem Roman, in den Beschreibungen von Mensch und Tier, von Mensch und Natur, in dem vom Schicksal geschlagenen Ahab, der sein Bein einst beim Kampf gegen den weißen Wal verloren hat, findet sich die Wut des Menschen über sein Schicksal und der unerbittliche Kampf um die eigene Würde wieder. Antú Romero Nunes geht gemeinsam mit seiner starken Männermannschaft auf die Reise und lässt die Vorlage zum Bühnenabenteuer werden – eine große Reise in die Welt wie ins eigene Ich.


  Die Tragödie von Romeo und Julia von William Shakespeare

Regie Jette Steckel in der Neuübersetzung von Frank-Patrick Steckel Ab Jg. 11 

Zwei Liebende, die aus verfeindeten Familien stammen und deren Liebe am feindlichen Umfeld scheitern muss. Jette Steckel nähert sich der "größten Liebesgeschichte aller Zeiten" von drei Seiten: theatral, musikalisch mit Musik von Anja Plaschg (Soap&Skin) und Anton Spielmann (1000 Robota) und physisch mit einer „Massenbewegung“ von 40 Hamburger Jugendlichen.


 Jeder stirbt für sich allein von Hans Fallada

Fassung von Luk Perceval und Christina Bellingen Regie Luk Perceval Ab Jg. 11

Spitzel und Denunzianten, Spieler und Betrüger bevölkern das Berlin der frühen vierziger Jahre. Mit beharrlicher Widerständigkeit kämpfen die Eheleute Anna und Otto Quangel gegen das Nazi-Regime, rufen mit handgeschriebenen Karten zum Kampf gegen Hitler auf. Doch bald sind die beiden selbst Gejagte. Fallada erzählt die Geschichte von Anna und Otto Quangel, die nach dem Kriegstod des Sohnes mit einfachsten Mitteln den Kampf gegen die Maschinerie des Nazistaates aufnehmen.


 Wolf

von Saša Stanišic´

Regie Camilla Ferraz Ab Jg. 7

Stell dir vor, ein Ferienlager mit anderen Jugendlichen mitten im Wald. Deine Hütte teilst du dir mit Jörg, den keiner mag. Er kennt sich mit Pflanzen aus und wandert gerne. Du interessierst dich für gute Geschichten. Nachts fällt Mondlicht durchs Fenster, und ein Wolf sitzt vor der Hütte. Ein Albtraum? Du hast Angst. Jörg hat Stress mit Marko und seinen Jungs und muss jede Menge aushalten. Was kannst du machen? Vielleicht Jörg beistehen?

In Saša Stanišic´ s neuem Roman "Wolf" wird das Thema "Mobbing" auf besondere Weise verhandelt.


  Noch wach?

von Benjamin von Stuckrad-Barre Regie Christopher Rüping Ab Jg. 11

Eine junge Frau hat einen neuen Job bei einem großen Fernsehsender. Der neue Chef ist super, die Zukunft ein leuchtendes Versprechen. Vor allem nachts, wenn eine SMS-Nachricht auf ihrem Handybildschirm aufblitzt: „Noch wach?“. Ein Schriftsteller trifft eine Schauspielerin, die alte Machtstrukturen und Macht- missbrauch beklagt. Sie hinterlässt ihm eine Nachricht als Auftrag. Er lernt die junge Frau kennen, die für den Fernsehsender arbeitet und findet sich als Akteur in einem unübersichtlichen Geschehen wieder.


Der Prozess

von Franz Kafka

Regie Michael Thalheimer Ab Jg. 11

An seinem 30. Geburtstag wird Josef K. von einer mysteriösen Behörde verhaftet, ihm soll der Prozess gemacht werden. Der Bankbeamte verteidigt seine Unschuld vehement und wird immer tiefer in schwer durchschaubare Gesetze und menschliche Verwirrungen verstrickt. Franz Kafka starb vor 100 Jahren im Juni 1924, sein literarisches Meisterwerk Der Prozess wird zur Parabel für die Orientierungslosigkeit des Einzelnen und die Unberechenbarkeit der eigenen Wahrnehmung.


 State of Affairs

von Yael Ronen / Regie Yael Ronen Ab Jg. 10 

"Wir nehmen Kontakt mit Euch auf, denn wir brauchen Eure Hilfe, um die Stabilität und den Wohlstand der zukünftigen menschlichen Zivilisation zu gewährleisten. Wir brauchen Euch, um das Unvermeidbare wenigstens etwas zu verändern." Mit dieser Botschaft nimmt die zukünftige Zivilisation Kontakt zu einer heutigen Schauspielproduktion auf, die das Stück State of Affairs probt. Was so beginnt ist ein großer Spaß über zwischenmenschliche Verstrickungen, private und kollegiale Befindlichkeiten und die ernsthafte Frage nach der Verantwortlichkeit der Kunst in Zeiten von Krise und Krieg. Ein Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Paradoxien unseres Zusammenlebens!


Emilia Galotti von G. E. Lessing

Regie Anne Lenk Ab Jg. 11 

Emilia will beides – Bräutigam und Liebhaber, Ehe und Abenteuer. Die Erwartung, als Frau treu zu ihrer Entscheidung zu stehen, kann sie leider nicht erfüllen. Im Gewand eines bürgerlichen Trauerspiels schreibt Lessing im 18. Jahrhundert einen rasanten Krimi-Plot. Nachdem seine Heldin Emilia Galotti ihren eigenen Willen und ihr Begehren entdeckt, gibt es für sie kein Zurück. Auch ihre Rivalin Orsina, vom Prinzen aussortiert, weil sie eigenständig denkt, sowie ihre Mutter Claudia suchen einen Ausweg. Doch was anfangen mit Männern die das Spiel bestimmen wollen? Wo in dieser Welt sind die Werte, für die sich Lessings Heldin am Ende umbringen soll? Gibt es keinen anderen Schluss?


“H” – 100 seconds to midnight   AB JG. 11   

Regie, Bühne, Licht Robert Wilson inspiriert von Stephen Hawking und Etel Adnan

Musik Philip Class u.a.

Nach über 20 Jahren ist Robert Wilson wieder am Thalia Theater. Ausgerechnet ein Mensch wie Stephen Hawking, der mit einem großen Handikap umzugehen hatte, war mit seinem Geist unermüdlich im All unterwegs, hat Galaxien, schwarze Löcher und den Big Bang erforscht und Fragen über Fragen gestellt: unser aller Fragen. Zugleich hat er die Menschheit vor ihren zivilisatorischen „Todsünden“ gewarnt und ist angesichts der großen Zukunftsfragen dennoch Gestaltungsoptimist geblieben – eine Ikone des Menschseins, ein Popstar auch. Die Doomsday Clock ist dennoch auf 100 seconds to midnight vorgerückt.


Der Geizige Ab jg. 10

oder Die Schule der Lügner von Molière Regie Leander Haußmann

Geld kann man bekanntlich nie genug haben. Deshalb verkuppelt Harpagon seine Tochter mit einem reichen Witwer. Er selbst stellt der genügsamen Mariane nach, die seinen Sohn liebt. Empört verbünden sich die Kinder mit den anderen Beleidigten und Erniedrigten des Haushalts. Unter der Regie von Leander Haußmann kann sich Molières subversive Komik ungehindert entfalten.

 


Der Talisman Ab Jg. 10

von Johann Nepomuk Nestroy Regie Bastian Kraft

Nestroys "Talisman" ist eine hochkomische und bitter- böse Gesellschaftskomödie über das Gift des Vorurteils. Titus Feuerfuchs, ein rothaariger Vagabund sucht Arbeit. Aber Titus’ feuerroter Schopf löst bei seinen Mitmenschen erhebliche Antipathien aus. Lediglich die ebenfalls rothaarige Außenseiterin Salome hat etwas für ihn übrig. Doch als er den Friseur Monsieur Marquis vor einem Unfall rettet, bekommt er eine rabenschwarze Perücke als Talisman geschenkt. Binnen kürzester Zeit mogelt sich Titus mit Sprachwitz und fluiden Identitäten virtuos durch die aberwitzigsten Verwechslungen gesellschaftlich nach ganz oben.

 


Herkunft AB JG. 11

von Saša Stanišic´ Regie Sebastian Nübling 

Aus einem Lebenslauf für die Ausländerbehörde wird eine große, autofiktionale Erzählung, die alle vereinfachenden Diskurse zum Thema Heimat und Identität hinter sich lässt. Herkunft gibt es hier nur im Plural, als zersplitterte Erinnerungen an eine Familie, an ein Land, das es nicht mehr gibt: Jugoslawien. Herkunft als der erste Zufall der Biografie, als Fragment und Fiktion, als Spiel verschiedener Möglichkeiten, von denen die am Ende geglückte Ankunft eigentlich die unwahrscheinlichste Variante ist.

 


Pippi Langstrumpf AB 8 Jahren

von Astrid Lindgren Spunk für Alle Regie Jette Steckel  

"Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut!" Seit über 75 Jahren verkörpert die Kultfigur Pippi Langstrumpf kindliche Anarchie und Unabhängigkeit wie keine andere. Sie steht für Freigeist und ein untrügliches Gespür für Solidarität und Gerechtigkeit – etwas, das wir in diesen Zelten vielleicht mehr brauchen denn je. Grundsätzlich gilt: Wunsch und Wirklichkeit! Wer die Welt uminterpretiert, kann sie auch verändern.


Räuberhände Ab Jg. 11

nach dem Roman von Finn Ole Henrich Regie Anne Lenk   

In ihrer Schrebergartenlaube Stambul lernen Samuel und Janik fürs Abitur und träumen von der Zukunft. Während Janik versucht, sich von seinen wohlsituierten Lehrenden-Eltern zu distanzieren, bemüht sich sein bester Freund Samuel, Sohn einer Alkoholikerin, um geordnete Normalität. Als Ihre Freundschaft durch einen einzigen Abend zu zerbrechen droht, reisen sie kurzerhand nach Istanbul. Ein Intensiver, berührender Schauspielabend, über die großen Fragen Heranwachsender.


(R)Evolution AB JG. 9

Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert von Y. Ronen und D. Schaad Inspiriert von Yuval Noah Harari Regie Yael Ronen  

Yael Ronen entwirft eine Welt, In der sich die Figuren mit den Herausforderungen der nächsten Evolutionsstufe, dem Homo Digitalis, konfrontieren: die eigene Bedeutungslosigkeit, symbiotische Beziehungen mit künstlicher Intelligenz und digitalen Diktaturen. Und was bedeutet das Ganze eigentlich für den sogenannten "freien Willen"? Die israelische Regisseurin und Autorin Yael Ronen ist bekannt für ihre humorvoll provokanten Auseinandersetzungen mit aktuellen Kontroversen.


Schöne neue Welt nach Aldous Huxley Ab Jg. 11

Regie Amir Reza Koohestani   

Aldous Huxleys "Brave New World" erschien 1932 und ist einer der wichtigsten utopisch-dystopischen Romane des 20. Jahrhunderts. John Savage ist in einer Gemeinschaft aufgewachsen, die in einem Reservat lebt. Einem Ort, an dem es keine Hoffnung gibt. Savage verkörpert all das, was die „Schöne neue Welt“ hinter sich gelassen hat. Aber ist er hier der Einzige, der anders ist? Gibt es kein Recht mehr, anders zu sein und anderes zu fühlen?


Tschick AB JG. 8

von Wolfgang Herrndorf Regie Christopher Rüping 

Maik und Tschick, zwei 14-jährige Außenseiter, die nichts zu verlieren haben außer ihrer Einsamkeit, machen sich mit einem geklauten Lada auf den Weg in die Walachei durch eine surreale Mondlandschaft voller merkwürdiger Menschen, irgendwo entlang der deutschen Autobahnen. Eine Geschichte vom Erwachsenwerden, dem besten Sommer des Lebens, von Freundschaft und erster Liebe: eine Abenteuerreise ins Unbekannte.


Weitere Stücke des Repertoires, die wir für Jugendliche empfehlen, werden im Laufe der Spielzeit wiederaufgenommen.