U18 - Unsere Stücke für ein junges Publikum
Kinder-, Jugend- und Familienstück ab 10 Jahren
Alice im Wunderland von Lewis Carroll
Bearbeitung und Regie Thomas Birkmeir
Das Wunderland lebt unter einer grausamen Herrschaft. „Kopf ab!" lautet an allen Orten die mächtige Drohung. Hutmacher, Märzhase, Grinsekatze ...: Kein Bewohner darf die Wahrheit sagen oder sich dagegenstellen. Sind sie alle deswegen irgendwie verdreht oder verrückt, weil sie so große Angst haben? - Gut, dass Alice zufällig in den Kaninchenbau fällt und dort landet: Sie mischt die Herrschaft der Roten Königin einmal so richtig auf. Mit ihrem ganz eigenen Verständnis für Logik, glaubt sie an das Unmögliche und lässt sich auch von einer Tyrannin nicht erschrecken. „Alice im Wunderland" ist die Geschichte von einem mutigen Mädchen, das sich den Herausforderungen einer fremden (Erwachsenen-) Welt stellt und sich darin behauptet. Und vor allem lässt sie sich keine Angst machen!
Premiere 31. Oktober 2022, 16 Uhr, Thalia Theater
Dauer ca. 1:30 h, keine Pause
Klassenzimmerstücke und Thalia mobil
Die Inszenierungen der Klassenzimmerstücke kommen direkt in den Schulen zur Aufführung. An jede Vorstellung schließt sich ein Nachgespräch mit dem Team aus dem Theater an. Wir kommen für zwei Vorstellungen in die Schule. Für alle drei Klassenzimmerstücke gilt:
Dauer 90 Min. Kosten 160 € pro Vorstellung
RückenbrückeN. Lauf in meinen Schuhen. Ab Jg. 7/8
von Nail Doğan Regie Sophie Pahlke Luz
Dies ist die Geschichte von Amalie und Sorba, zwei Freunden, die aufbrechen. Amalie hat sich eines Morgens entschieden, den Boden nicht mehr zu berühren, solange nicht alle gleich aussehen. Nun, auf dem Rücken von Sorba, beginnt die Reise. Die Suche nach Antworten. Im neuen Klassenzimmerstück geht es um Diskriminierung und ihre Folgen.
Das ist Esther Ab Jg. 8/9
von Christiane Richers Regie Katja Langenbach Neu eingerichtet von Herbert Enge und Christina Fritsch
Mary Ann ist mit ihrer Großmutter Esther Bauer von New York nach Hamburg gekommen und begleitet sie auf einer Vortragsreihe durch Hamburger Schulen. Als die Großmutter einen Schwächeanfall erleidet, springt Mary Ann für sie ein. Sie erzählt von Esther und blättert vor den Schülerinnen und Schülern Bruchstücke der Erinnerung auf. In ihrem Gepäck: Fotos und O-Töne: Von der behüteten Kindheit, dem Beginn der Nazi- Herrschaft, über die Deportation in die Konzentrationslager bis zur Emigration und einer neuen Existenz. Das Stück erzählt vom Glück des Überlebens.
Simpel Ab Jg. 7/8
nach dem Roman von Marie-Aude Murail Bearbeitung Matthias Günther Regie Helge Schmidt
Barnabe Maluri, Simpel genannt, ist 22 Jahre alt, aber geistig auf dem Stand eines Dreijährigen. Seine Mutter ist gestorben, sein jüngerer Bruder Colbert hat ihr vor ihrem Tod versprochen, sich um Simpel zu kümmern und nimmt ihn zu sich, weil der Vater ihn in einem Heim unterbringen will. Als Colbert in die Großstadt geht, um dort die Schule zu beenden, ziehen beide Brüder in eine WG, in der es mehr als turbulent zugeht. In der Thalia-Fassung wird die Geschichte über Anderssein und Behinderung aus der Perspektive Colberts erzählt, der neu in eine Klasse kommt.
Mit freundlicher Unterstützung der Hamburger Sparkasse.
Neue Stücke ab Jahrgang 10
Premieren
"H" 100 seconds to midnight Ab Jg. 11
Regie, Bühne, Licht Robert Wilson inspiriert von Stephen Hawking und Etel Adnan Musik Philip Class u.a.
Uraufführung Thalia Theater am 9. September 2022
Nach über 20 Jahren und vielen erfolgreichen Thalia- lnszenierungen kommt Robert Wilson zurück. Mit dem Minimal Art Komponisten Philip Class und der Choreographin Lucinda Childs hat er sich über die Gattung Mensch unterhalten - über seine Vulnerabilität und ungeheuren Räume menschlicher Phantasie, über sein Stolpern und seine Begabung zu fliegen. Er sieht sich gern als Zentrum und ist doch nur ein winziges Sandkorn in einem Millionen von Galaxien umfassenden Kosmos. Ausgerechnet ein Mensch wie Stephen Hawking, der mit einem großen Handikap umzugehen hatte, war mit seinem Geist unermüdlich im All unterwegs, hat Galaxien, schwarze Löcher und den Big Bang erforscht und Fragen über Fragen gestellt: unser aller Fragen. Zugleich hat er die Menschheit vor ihren zivilisatorischen „Todsünden" gewarnt und Ist angesichts der großen Zukunftsfragen dennoch Gestaltungsoptimist geblieben - eine Ikone des Menschseins, ein Popstar auch. Die Doomsday Clock ist dennoch auf seconds to midnight vorgerückt.
Hotel Savoy Ab Jg. 11
von Joseph Roth Regie Charlotte Sprenger
Premiere Thalia Gaußstraße am 11. September 2022
Der Krieg ist vorbei. Der Heimkehrer Gabriel Dan macht Station in einer kleinen östlichen Provinzstadt. Er checkt Im Hotel Savoy ein und trifft dessen seltsame Gäste: einen geheimnisvollen Liftboy, einen Lotterieträumer, eine schöne Varietetänzerin, einen Souffleur und einen sterbenden Clown. Alle Hotelgäste warten auf eine große Veränderung oder die Ankunft eines Milliardärs aus Amerika. Zufällig begegnet Gabriel Dan seinem alten Kameraden Zwonimir Pansin, der sich als Agitator aufschwingt. Charlotte Sprenger adaptiert „Hotel Savoy" für die Bühne. Der Roman spielt zwischen den Kriegen und porträtiert eine Generation, die ihre Heimat verloren hat und in eine ungewisse Zukunft geht.
Iphigenia Ab Jg. 11
frei nach Euripides und Johann Wolfgang von Goethe Fassung Joanna Bednarczyk Regie Ewelina Marciniak
Uraufführung am Thalia Theater 22. September 2022
Wer Ist Iphigenie heute? Bei Euripides ist Iphigenie das perfekte Opfer. Böse getäuscht vom Vater Agamemnon wird sie nicht mit dem Held Achill verheiratet, sondern willigt In Ihre eigene Opferung ein - damit der große Krieg gegen Troja beginnen kann, in letzter Minute durch eine Göttin von der Schlachtbank gerettet, muss sie lange Jahre fern der Heimat Im Land der Tauren als Priesterin dienen. Von dort schickt Goethe sie als Frau In den Kampf um Humanität. Dass sie sich und Ihren Bruder Orest retten kann, verdankt sie auch den Gefühlen, die sie beim König der Tauren weckt. Frauenfiguren haben In der Literatur lange nur geliebt und gelitten. Mit der Aufspaltung ihrer Iphigenia in ein junges und ein sich erinnerndes älteres Selbst und der Verortung der Geschichte in einem modernen Familienkosmos versucht Ewelina Marciniak eine Standortbestimmung in der Gegenwart.
Die Rache der Fledermaus Ab Jg.11
von Johann Strauß Regie Anna-Sophie Mahler Mit einem Zwischenruf von Thomas Köck
Premiere Thalia Theater im November 2022
Nach einem rauschhaften Maskenball, einem Karneval der Tiere, lässt einer seinen Freund im Fledermauskostüm schlafend draußen zurück und gibt ihn dem Gelächter der Frühaufsteher preis. Der Gedemütigte sinnt auf Rache, die auf dem Fest des Prinzen Orlowsky ihren Lauf nimmt. So In der Operette des Komponisten Johann Strauß. Der Autor Thomas Kock, sprach- mächtiger Experte für Gegenwartserkundung und Zukunftsforschung, hat einen Zwischenruf, eine Art Abgesang der aussterbenden Arten geschrieben. Neben der Weißfußkaninchenratte, der Zwergameise und über hundert weiteren Arten spricht auch die Wimpernfledermaus. Es Ist ein Singen und Tanzen auf dem Vulkan. Oder besser: auf unserer Erde, die existenziell bedroht ist, wenn wir Menschen nicht fähig sind, angemessen zu handeln. Theater- und Opernregisseurin Anna-Sophie Mahler wird sich musikalisch-theatral der „Fledermaus" nähern, deren betörend schöne Musik ein bitterböses Desaster begleitet.
Der Sandmann Ab Jg.10
Oper von Anna Calvin und Robert Wilson nach E. T. A. Hoffmann Regie Charlotte Sprenger
Premiere (neu) Thalia Theater 8. Januar 2023
Ein großer Festsaal mit einem langen, üppig gedeckten Buffet, einer Bühne für die Tanzkapelle und vielen leeren Stühlen, die - wie der einzige Kellner - auf die Gäste warten. Wer hat eingeladen und wer sind die Geladenen? Zu welcher Feierlichkeit kommt man hier zusammen? Ist es ein Bankett? Ein Familienfest? Eine Verlobung? Eine Trauerfeier? Eine Beschwörung der Geister? „Der Sandmann", E. T. A. Hoffmanns berühmtes Meisterwerk zwischen schwarzromantischem Schauermärchen und handfestem Albtraum, bildet das Herz-stück seiner Nachtstücke. In der Neuschöpfung, die der Theatermagier Robert Wilson zusammen mit der britischen Singer-Songwriterin Anna Calvi kreiert hat, wird Hoffmanns Erzählung zu einer „Dark Opera".
Schöne neue Welt Ab Jg.10
nach Aldous Huxley Regie Amir Reza Koohestani
Premiere Thalia Caußstraße 26. Januar 2023
1932 erschien einer der wichtigsten utopisch-dystopischen Romane des 20. Jahrhunderts, ein bis heute gelesener Klassiker. Aldous Huxley ließ seine „Brave New World" 500 Jahre In der Zukunft spielen. Aber was damals Zukunftsvision war, Ist heute schon (fast) Gegenwart. John Savage ist in einer Gemeinschaft aufgewachsen, die in einem Reservat lebt. Einem Ort, an dem Hoffnung oft vergeblich und Frustration die Realität ist. Savage verkörpert all das, was die „Schöne neue Welt" hinter sich gelassen hat. Als Savage zurückkehrt, beweist sein schäbiges Dasein nur einmal mehr, dass eine Welt, in der er nicht existiert, eine bessere ist. Aber ist dieser Mensch wirklich der Einzige, der anders ist? Ist jegliche Individualität ausgelöscht im Zustand der zwanghaften, immer verfügbaren, albtraumlosen Glückseligkeit? Gibt es kein Recht mehr, anders zu sein?
Der Talisman Ab Jg.11
von Johann Nepomuk Nestroy Regie Bastian Kraft
Premiere Thalia Caußstraße 28. April 2023
Nestroys „Talisman" Ist eine hochkomische und bitter-böse Gesellschaftskomödle über das Gift des Vorurteils. Titus Feuerfuchs, ein rothaariger Vagabund sucht Arbeit. Vergebens, denn das Vorurteil wiegt schwerer als das Mitgefühl. Titus' feuerroter Schopf löst bei seinen Mitmenschen erhebliche Antipathien aus. Lediglich die ebenfalls rothaarige Außenseiterin Salome hat etwas für den armen Kerl übrig. Ihn findet das Glück als er den Friseur Monsieur Marquis vor einem Unfall rettet. Zum Dank bekommt er als Talisman eine rabenschwarze Perücke geschenkt. Binnen kürzester Zeit mogelt sich Titus mit scharfem Sprachwitz und fluiden Identitäten virtuos durch die aberwitzigsten Verwechslungen gesellschaftlich nach ganz oben. Die Muster der Ausgrenzung werden hier auf die Spitze getrieben. Nestroy (1801 -1862) war einer der Erfinder des Wiener Volksstücks. Er erwählt ein Requisit zum Treiber der Handlung: eine Perücke. Regisseur Bastian Kraft Inszeniert eine „Posse mit Gesang In drei Akten", die In unsere Gegenwart zielt.