Pressestimmen
„Auf der heimischen Scholle verblieben ist neben der ollen Beke, die Gabriela Maria Schmeide sehr berührend in die Demenz abgleiten lässt, auch deren Stieftochter Wiebke. (...) Bei Cathérine Seifert kommt diese Figur so handfest und bodenständig daher, dass sie die Einzige ist, die in den viel zu großen Räumen und angesichts der Herausforderungen nicht überfordert wirkt. Einerseits. Denn Seifert spielt auch die Zartheit, die Verletzlichkeit hinter dem zupackenden Äußeren. Besonders deutlich wird das, wenn sie auf Gunnar trifft: Ein so gelungen misslungenes Zueinanderfinden aus verkorksten Umarmungen ist das, aus linkischer Verlorenheit und Vergeblichkeit, dass es beispielhaft ist für den Tonfall und auch für die schauspielerische Genauigkeit des gesamten Abends. Die kattendüstere Komödie ist tieftraurig und sehr, sehr lustig.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 14. Oktober 2024
„Denn das lässt Regisseur Nunes zu: die Übertreibung, die überschwängliche Narretei, die Ironie. (...) Zusammengeführt wird das immer wieder in den musikalischen Choreografien, mal ganz fragil als Kinderweise auf einer Holzbank (...), mal als Ensemble-Tango, mal volle Kanne Dorfdisco. Zwischentöne, Misstöne, am Ende das Knarzen des alten, nicht ganz verlassenen Hauses. So entsteht das, was auch die Romane von Dörte Hansen auszeichnet: eine Leichtigkeit, unter der die Tiefe nicht verloren geht. - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 14. Oktober 2024
„Thomas Niehaus und Cathérine Seifert verheddern sich da ganz wunderbar in ihren Bühnenexistenzen, die keinen gemeinsamen Weg aus der Misere finden. Seiferts Wiebke vergleicht sich ohnehin mit einer Flechte: "Nicht wachsen, nicht blühen, nur bleiben." Eine verlorene Seele.“ - Stefan Forth, nachtkritik.de, 12. Oktober 2024
„Nunes weiß einfach, tolle Szenen zu bauen, etwa in einem Dorfdisco-Moment, in dem viele Erzählstränge sehr effektiv fast zugleich aufblitzen. Bei allem kann er sich auf sein wie immer grandioses Ensemble verlassen. Besonders Cathérine Seifert (...), Thomas Niehaus (...) und Nils Kahnwald (...) sorgen für schauspielerische Leckerbissen. “ - Heiko Kammerhoff, Hamburger Morgenpost, 18. Oktober 2024
„Regisseur Antú Romero Nunes weiß, wie er augenzwinkernde Momente der Bühnenpoesie in Herbstpastellfarben zaubern kann. Schön choreografiert und ausgeleuchtet etwa, wie sich das Ensemble zum Schlager Tanze mit mir in den Morgen im Tangorhythmus wiegt, während gar nicht weit entfernt in der Stadt das Schicksal des Apfelgartens besiegelt wird. Tschechow in der Dorfdisco – ohne große Worte funktioniert das erstaunlich gut.“ - Stefan Forth, nachtkritik.de, 12. Oktober 2024
„Die Ankunft der Hofbesitzerin Astrid von Holt ist ein Abschied: von Familientradition und Besitz, von Sicherheit und Bindung. Darin besteht der Ernst dieser Familienaufstellung, den Nunes und sein Ensemble mit viel Witz in Szene setzen. Das oberflächliche Entzücken der Astrid über die wiedergefundene Jugend wird von Darstellerin Maja Schöne mit wunderbarer Flatterhaftigkeit gezeigt.“ - Michael Berger, Lübecker Nachrichten, 13. Oktober 2024
„Es wird komödiantisch chargiert, doch es gibt auch einen sehr poetischen Moment, wenn Geschäftsmann Torben und die etwas derbe Wiebke, Stieftochter Astrids und Managerin der Apfelplantage, einander innig umschleichen. Vergeblich, sie können einander nicht bekommen.“ - Michael Berger, Lübecker Nachrichten, 13. Oktober 2024
„(...) jede Figur bravourös ins Zeitgenössische übersetzt, entlarvend und brillant gespielt.“ - Jens Jessen, DIE ZEIT, 24. Oktober 2024
„Es ist, kurzum, ein großer und wirklich gut durchdachter Spaß, den sich Nunes und Hansen mit ihrer Adaption gegönnt haben, ohne am Original etwas Entscheidendes gespart oder dümmlich umgedeutet zu haben.“ - Jens Jessen, DIE ZEIT, 24. Oktober 2024