Pressestimmen
„In Hamburg ist [Rosaura] weder Dame noch edel, sondern die einzig selbstbewusste Figur im Stück, die sich nichts vormachen lässt und nicht einmal gut darin ist, anderen etwas vorzumachen. Marina Galic spielt mit schlecht angeklebtem Schnurrbart, den sie sich immer wieder auf die Oberlippe pressen muss. Sie hat den besonnensten Text und ist zugleich die wahre anarchische Prinzessin des Abends. - Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. März 2024
„Alles lebt von der Poesie der Mittel. Das Ensemble wirkt wie eine Gauklertruppe, hellwach, lebendig. Ein König, würdevoll und intensiv gespielt von Christiane von Poelnitz, hat seinen eigenen Sohn ins Verlies gesperrt.“ - Peter Helling, NDR Kultur, 23. März 2024
„Wie Harzer im Palast aufwacht, wie er von den Höflingen angekleidet, weiß geschminkt wird, ist sensationell gespielt: Er wirkt wie ein tapsiger Clown, ein gefährliches alt gewordenes Kind, mit vorgestellter Hüfte, hochgezogener Hose, wie ein Stummfilmstar. (...) Jens Harzer spielt gefährlich, toxisch, lauernd, dann wieder verletzlich, ein ungeliebtes Kind, das ist ganz große Bühnenkunst“ - Peter Helling, NDR Kultur, 23. März 2024
„Calderón hatte Warschau, wo die Handlung spielt, ans Meer verlegt, das gibt hier die Lizenz, es auch aus der Zeit zu lösen. Dem Ensemble gelingt das fabelhaft. Allen voran Jens Harzer als Sigismund mit großen Augen, der in keiner Bühnensekunde versteht, wie ihm mitgespielt wird, von den anderen, aber auch von den eigenen Impulsen.“ - Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. März 2024
„Parkett und Ränge glauben ja an die vorgespiegelte Realität oder tun zumindest so, versenken sich darin, bis der gemeinsam durchlebte Traum irgendwann sein Ende findet. Den Zeitpunkt legt die Regie fest. Johan Simons (mit Friederike Harmstorf) offenbart bis dahin bewusst und von Beginn an, dass sich die erzählte Geschichte auf dem Theater abspielt, dass hier nicht nur die Figuren agieren, sondern ein Ensemble gemeinsam auf der Suche nach einer Wahrheit ist. Emotional, intellektuell, aber auch ganz spielerisch (...)“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 23. März 2024
„Allen Spielern, allen Charakteren wird dabei für ihre jeweilige Motiv- und Seelenlage ausgiebig Raum ermöglicht. Sie erforschen die Situation, sie schmecken die Texte, jeden Satz, jedes Wort, jedes Komma. Das ist hochpoetisch, toll gesprochen, genau gearbeitet.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 23. März 2024
„Von erhabener Strenge, fast grausam furchteinflößend, ist der König Basilio, den Christiane von Poelnitz fantastisch spielt.“ - Jakob Hayner, DIE WELT, 26. März 2024
„Es sind die physische und die poetische Welt, die – gebrochen durch den Spiegel der Reflexion – bei Simons aufeinandertreffen. (...) Es ist die hoffnungsfrohe Botschaft eines Abends, der sich von der tiefsten Dunkelheit am Beginn immer mehr aufhellt, bis zu dem arkadischen, ja traumhaften Schlussbild.“ - Jakob Hayner, DIE WELT, 26. März 2024
„[Johan Simons] hat mit Jens Harzer einen wunderbaren Sigismund und überhaupt ein hervorragendes, spielfreudiges Ensemble (...).“ - Eileen Heerdegen, junge Welt, 30. März 2024
„Jens Harzer ist ein großartig somnambuler Sigismund, zwischen stummfilmtauglichem Slapstick und seelischer Tiefenbohrung das plötzlich welthaltige eigene Ich erkundend. (...) Drumherum spielt das Ensemble lustvoll mit Geschlechterrollen, enttäuschter Liebe, frustrierten Vätern und Machtpositionen. Allen voran Marina Galic als in ihrer Männerverkleidung verirrte Rosaura und Felix Knopp sehenswert zwischen Pflicht und Blutsbande, Tyrann und Lehrmeister zerrissen.“ - Ruth Bender, Kieler Nachrichten, 23. März 2024