Pressestim
men zu Die Präsi
dentinnen

„Was für ein Spaß! Dieses komisch-böse Volkstheatergemisch aus Kunst-Dialekt, abgründigen Sehnsuchtsfantasien und knallhartem Kittelschürzen-Realismus. Dieser drastisch bissige Humor der ins Monströse vergrößerten Durchschnittsmuttis. In der kunterbunten Deko-Wand auf der Bühne (Stéphane Laimé) sitzen drei vom Leben nicht immer gut behandelte Frauen in pastellfarbenen Kleidern (Kathrin Plath), jammern, geifern und geraten ins exzessive Träumen: Mariedl, eine beseelte Naive, Erna, eine verklemmte Schnepfe, und Grete, eine resche Pensionistin, die leicht jahrzehntelang Wirtin auf dem Kiez hätte gewesen sein können. So deftig, so lebensprall, so schnoddrig und ohne Blatt vor dem Mund ist sie. Werner Schwab hat sein Stück über die drei schrillen Hausfrauen zwischen Wahn und Verdrängung, "Die Präsidentinnen", 1988 geschrieben, als es noch keine "desperate housewives" gab, wohl aber dumpfe Proletarierinnen, die hemmungslos drauflos zeterten. Wie in einer wilden Klamotte. Es war sein Durchbruch, herrliches Schauspieler-Futter, eine böse Farce über derangierte Menschen in drastischer Kunstsprache. […] Vor allem Karin Neuhäuser begeistert als Grete, eine Frau, einmal verwitwet, einmal geschieden, die sagt, was sie denkt. Und das ist nicht unbedingt jugendfrei.“ - Hamburger Abendblatt

 

„Ein Stück, das sich irgendwo zwischen total gaga, saukomisch und abgrundtief traurig bewegt. Bei Regisseur Jan Bosse spielt sich die Geschichte in einer Art Puppenstube ab, ein großartiges Bühnenbild. Lebensweisheiten gibt's obendrauf, SchwabStyle allerdings: "Einmal macht das Leben dir einen dicken Stuhl und einmal einen dünnen." Alles klar.“ - Hamburger Morgenpost

 

„Laut spielt die Musik. Und noch ehe das Stück richtig begonnnen hat, ist das Publikum schon gebannt und weiß gar nicht, wo es zuerst hingucken soll. Die Bühne eine kitschige Wunderwelt. In einer riesigen Schrankwand, die mit zwei Seitenflügeln wie ein Altar aufgebaut ist – befindet sich ein Sammelsurium an Nippes und Spielzeug. Puppen, Stofftiere, Heiligenbilder und auch anatomische Modelle der menschlichen Eingeweide sind dabei. Und mitten drin in diesem Wust an Gegenständen sitzen wie in einem Setzkasten drei Frauen, die im Fernsehen live mitverfolgen, wie der Papst den Segen „Urbi-et-orbi“ erteilt. […] Kleinbürgerlichkeit und volkstümliche Sprachgewalt treffen in Werner Schwabs Stück zusammen. Ein Schwank über die alltägliche Doppelmoral, den Regisseur Jan Bosse mit drei wunderbaren Schauspielerinnen als biestige Farce inszeniert hat. Mit viel Liebe zum Detail. Großartig spielt Karin Neuhäuser die Grete – die den Freuden des Lebens nicht abgeneigt ist, wie ihre Freundinnen ihr vorwerfen.“ - NDR 90,3

 

„Mariedl tut, geführt von klerikalem Beistand, ohne Gummihandschuhe, die tiefsten Griffe ins Klo und wenn man es genau nimmt, ist diese herrliche Farce eine Wanderung durch die Kloake menschlicher Verhaltensweisen. Grete (Karin Neuhäuser), Erna (Olivia Grigolli) und Mariedl sitzen und turnen in einem altarähnlichen Aufsatz mit Devotionalien, die jeder Beschreibung spotten, an denen wir uns aber nicht satt sehen können, weil sie wie in einem Zauberladen alle Fantasien beflügeln.“ - Die Welt