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„Es ist, gerade in seiner räumlichen Verdichtung, ein starker Start in einen Abend, der mit einem nahezu durchweg furiosen Ensemble auch der Literatur selbst huldigt, Schillers ungestümen Sätzen eiund Worten eine Bühne bereitet und bei aller Werktreue fast beiläufig auch zu Überwältigungsbildern findet. [...] Ein ausnahmslos glänzendes Ensemble. Als Karl und Franz sind Lisa Hagmeister und Merlin Sandmeyer gleichermaßen umwerfend. Und wenn Victoria Trauttmansdorff als Maximilian, Graf von Morr, mit schneidend kalter Stimme zu ihrem verkommenen Zögling spricht, während sie ihm den Rücken zuwendet, ist der Vater-Sohn-Konflikt auf Anhieb spürbar. [...] Wie Lisa Hagmeister das spielt, das Zerrissene, Zerbrochene, schließlich emotional radikal Vernichtete, ist von einer enormen Vehemenz und zugleich von einer zarten Durchlässigkeit. [...] Cathérine Seifert gibt den rücksichtslosen Charismatiker mit unheilvoller Wucht (was für eine Stimme!). [...] Die übrigen Räuber - ebenso kraftvoll: Sandra Flubacher, Rosa Thormeyer, Meryem Öz.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 01.11.2021

 

 

„Absolute Stille im Saal: Zwei bis aufs Blut verfeindete Brüder stehen auf der Bühne, blicken sich in die Augen. Gesicht an Gesicht - ein großartiger Augenblick.

Es fängt gut an, was vor allem an Merlin Sandmeyer liegt. Anschließend wirbelt Lisa Hagmeister als Karl im langen Kleid und in hohen Schuhen nach vorne, wirft Blätter von Papier in die Luft, mit unglaublicher Verve.

Lisa Hagmeister schafft es aber, diese starren maskulinen Schablonen und starren Schiller‘schen Verse zu durchdringen. Sie lässt dahinter gucken - und wir erkennen mit Bestürzung: Gewalt ist ein menschliches Prinzip - und kennt kein Geschlecht.“ - Peter Helling, NDR 90,3, 31.10.2021

 

„Wenn Merlin Sandmeyer zu Beginn dieser "Räuber"-Inszenierung über seine Hässlichkeit klagt, über seine "Hottentottenaugen" und seine "Lappländersnase", wenn er unzufrieden zuckt und laut erregt aufbegehrt, dann denkt man schnell an Richard III., an dessen Missgestalt, an dessen Gier nach Macht und (Bruder)mord. [...] Sandmeyer spielt ihn unberechenbar changierend zwischen Anklage und Verletztheit, zwischen Täter und Opfer. Mal wirkt er wie ein geprügelter Hund, mal wie ein listiger Spielemacher. Doch immerzu scheint er wie gefangen im Licht, während sein Stück-Bruder Karl tanzen und mit seiner Bande durch die Wälder streifen darf.

Lisa Hagmeister spielt am Hamburger Thalia Theater diesen Räuberhauptmann. Mit großen, selbstsicheren Gesten tritt sie auf. [...]

Cathérine Seifert spielt ihren Spiegelberg mit unglaublicher Wucht, mit blutdurstiger Energie.“ - Katrin Ullmann, nachtkritik.de, 31.10.2021

 

„Endlich also müssen die Frauen mal nicht nur die leidenden, bürgerlichen Seelen spielen, die an der Welt zugrunde gehen, weil Männer unsinnige Dinge tun.“ - Jürgen Kanold, Südwestpresse, 11.11.2021