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„Eigentlich ist das ja skandalös, dass es dem Thalia Theater vorbehalten blieb, dieses immerhin schon 1975 entstandene Stück des israelischen Dramatikers Hanoch Levin jetzt erstmals in deutscher Sprache vorzustellen. Und im Grunde auch den Autor selbst. Wenn die Theater jetzt nicht endlich auch in Deutschland diesen Theater-Poeten zu entdecken beginnen, dann ist eine große Chance verpasst.“ - Michael Laages, nachtkritik.de, 03.10.2021

 

„Ein in vielerlei Hinsicht erstaunliches Stück. Hier leben, lieben und verzweifeln alle im Sand und am Strand. All diese kleinen Geschichten aus Liebe, Sehnsucht und Alltag sind durchzogen von enorm viel Verzweiflung und Aussichtslosigkeit. Das Stück selbst schnurrt an der Oberfläche wie eine Komödie – die Katastrophe, die dieses Leben ist, kommt über weite Strecken ziemlich witzig daher. Und das kann nicht nur Mundruczós Inszenierung geschuldet sein. Dieser Zauber der Farben – zwischen ganz dunkel und sehr hell – steckt offenbar im Original.
Stephane Laimés grandioses Bühnenbild, die Kostüme von Sophie Klenk-Wulff und Mundruczós Spiel-Phantasie treiben Levins Stück voran in eine Art Delirium, ein leicht orgiastisches Spektakel aus (sehr oft sehr nackten) Körpern, Träumen und Geist. Und – das Hamburger Ensemble verdient sich diesen Ehrentitel an diesem Abend – extrem kollektiv wird agiert, Haupt- und Nebenrollen gibt's hier nicht." - Michael Laages, nachtkritik.de, 03.10.2021

 

„Levins ironischer Ton, [...] ergibt eine feine Satire der Eintötigkeit. [...] Es braucht Schauspielerinnen und Schauspieler, die Komisk aus armseligen Figuren herauskitzeln können, ohne deren Würde zu verraten. Davon gibt es am Thalia Theater zum Glück einige. Und der Film- und Theaterregisseur Mundrruczó weiß sie mit Blick auf welchselnde Licht- und Wetterstimmungen am Meer kino-gerecht einzusetzen.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 05.10.2021

 

„In diesem Volksstrand-Tschechow mit Gummisandalen (Kostüme: Sophie Klenk-Wulff) ist Ole Lagerpusch das traurige Arschloch Krum. [...] Maja Schöne kontert in ihrem Spiel diese dauernde Demütigung mit einem bewundernswert trotzigen Kampf um Selbstachtung. Wirkliche Nebenfiguren gibt es unter diesen elf Sitzengebliebenen der Ambition eigentlich nicht.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 05.10.2021

 

„Kornél Mundruczó ist mit diesem Theaterstück ein stiller Triumph des Humors gelungen. Sein komisches Porträt einer stillstehenden Miniaturgesellschaft ist so bewegt inszeniert, dass es nie die Sehnsucht nach einem Blick aufs Handy erzeugt.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 05.10.2021

 

„Maja Schöne ist eine Wucht. Sie spielt Truda katzenhaft wild, mit zotteligen, blondierten Haaren, dreckigem Lachen und verzweifelter Verletzlichkeit. Sechs Frauen, fünf Männer auf der Suche nach Liebe. Grotesk überzeichnet in ihrer Sehnsucht nach Glück.“ - Katja Weise, NDR Kultur, 03.10.2021

 

„Regisseur Kornél Mundruczó findet eindrückliche Bilder, setzt sehr auf Tempo, Action und einen die losen Szenen verbindenden, fast durchgängigen Sound. Musiker und Komponist Daniel Freitag begleitet großartig live. Oberflächlich betrachtet ist "Krum" eine Komödie, und das fantastische Ensemble genießt sichtlich die Überzeichnung. Doch vor allem will Mundruczó von dem erzählen, was unter der Oberfläche liegt: Trauer, Verzweiflung, Einsamkeit.“ - Katja Weise, NDR Kultur, 03.10.2021

 

„Krum ist der Titel(anti-)held dieser bösen Groteske, den Ole Lagerpusch messerscharf als angry young man spielt. (...) Konzentriert makaber: Barbara Nüsse. (...) Oda Thormeyer und Karin Neuhäuser haben sichtlich Spaß an ihren ruppigen verdrießöichen Parts und verspritzen ihr Gift und ihren Lebensekel derart großzügig, dass es eine helle Freude ist. (...) Einmal mehr absolut umwerfend: Maja Schöne, angemessen nervtötend: Bernd Grawert. (...) Liebevoll weinerlich: Stefan Stern, herrlich hysterisch: Anna Blomeier. (...) Brunftbrüllend komisch präsentiert sich vor allem Johannes Hegemann als dauergeiler Stallione, offenherzig zeigt sich Lisa-Maria Sommerfeld als enthemmte Zwitzi. (...) Tim Porath macht als Silenti seinem Namen alle Ehre, wahrscheinlich fällt ihm damit eine der zugleich schwierigsten und dankbarsten Rollen zu. (...) Überhaupt ist 'Krum' ein Drama, das über das extrem gut harmonierende Ensemble funktioniert.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 04.10.2021

 

„Der Abend mäandert wild durch die Genres, ist tieftraurig und hochkomisch, zart-melancholisch und existenziell finster, mal spülen die Wellen etwas Beckett an den Strand, mal Tschechow, immer begleitet durch die Live-Musik von Daniel Freitag, unermüdlich kontrastiert durch das kitschig-schöne Himmelspanorama auf der bühnenbreiten Videorückwand.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 04.10.2021

 

„Dieser grandios ausschweifende Reigen des Scheiterns bietet erstklassiges Material für einen Roman. Oder eben, dank Hanoch Levin, für einen zu Recht heftig bejubelten Theaterabend.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 04.10.2021

 

„Ein starkes Ensemble und wirklungsvoll eingesetzte Live-Musik von Daniel Freitag“ - Heiko Kammerhoff, Hamburger Morgenpost, 04.10.2021