Pressestimmen
zu Die Kontrakte des K
aufmanns.
Pressestimmen zur Uraufführung in Hamburg am 2. Oktober 2009
„Ein ungemein produktiver Zustand“ - Süddeutsche Zeitung
„Elfriede Jelinek war mal wieder die Schnellste. Als im April ihr Stück „Die Kontrakte des Kaufmanns“ am Schauspiel Köln herauskam, war dies die erste Theaterinszenierung, die explizit auf die Finanzkrise reagierte. Zwar hatte die Literaturnobelpreisträgerin ihre „Wirtschaftskomödie“ bereits im August letzten Jahres geschrieben, noch bevor im September 2008 die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers pleite- ging und damit die große Kapital-Blase weltweit zum Platzen brachte. Doch hellsichtig und wütend, wie Jelinek schon damals auf die österreichischen Skandale um die Gewerkschaftsbank Bawag und den Absturz des Immobilienfonds Meinl European Land reagierte, ist es das aktuelle Krisenstück schlechthin. In endlosen Gedankenschleifen und Tiraden lässt Jelinek darin nicht nur die Zocker und die Abgezockten, sondern gewissermaßen das Kapital selbst zu Wort kommen, das ja nicht wirklich hin ist, sondern nur hinübergemacht hat: auf eine schöne Insel in der Karibik, wo es in guter Gesellschaft ist und auch jede Menge „Spiel, Spaß und Sport“ hat.“ - Süddeutsche Zeitung
„Geld will frei sein“ - Die Zeit
„Erstaunlicherweise sieht man, wenn man das lange genug anhört, wirklich das Geld tanzen, feiern, sich vergnügen – ohne uns. Es hat Zukunft, wir nicht. Es wird leben, wir nicht. Es wird es einmal besser haben, wir nicht.“ - Die Zeit
„Man muss das Theater lieben für Abende wie diesen: weil es eine Heraus- und Denkforderung, eine Zumutung ist. Weil es uns was zutraut.“ - Süddeutsche Zeitung
„Jetzt haben wir den Dreck im Schachterl“ - Süddeutsche Zeitung
„Chaos auf der Bühne“ - Hamburger Abendblatt
„(…) lfriede Jelinek liebt, nicht nur den Verlust des Wohlstands, sondern auch den des Status. Auch Worte wie „erlösen“, „abfinden“, „abnehmen“ oder „ersparen“ bekommen bei ihr einen ganz neuen Sinn. Ihr Stück zur weltweiten Finanzkrise, „Die Kontrakte des Kaufmanns“, hatte Elfriede Jelinek schon fertig, bevor die Bankenkatastrophe ausbrach. Inzwischen hat die Literaturnobelpreisträgerin es mehrfach bearbeitet und mit neuen wilden, wütenden Wortkaskaden über den Börsenkapitalismus angereichert(…).“ - Hamburger Abendblatt
„Alsbald herrscht Chaos auf der Bühne, sinnbildlich eben das, was die Finanzkrise angerichtet hat. Jede Sicherheit, auch darüber, wie der Abend verlaufen wird, scheint verloren. (…)Natürlich könnte man dieses ewig kreisende Textkonvolut bändigen und straffen. Doch die abwechslungsreiche Collage lebt von den vielen Bildern, der Spielfreude, der Anarchie auf der Bühne. Und ist es nicht genau das, was die Finanzkrise uns gezeigt hat: Anarchie siegt.“ - Hamburger Abendblatt
„Regisseur Nicolas Stemann strapaziert immer das Sitzfleisch, häufig die Nerven und manchmal das Verständnis seines Publikums. Aber er lässt es nicht allein.“ - Hamburger Morgenpost
„An der Börse und im Thalia Theater geht es auf und ab.“ - Die Welt
„Die Schauspieler lasen die Texte ab, warfen die Blätter einfach auf die ohnehin zugemüllte Bühne und, beim bezopften Skalp der Jelinek, schafften es irgendwie, unser Interesse wachzuhalten.“ - Die Welt
„Ein Anschein von Happening und Anarchie und doch exakt durchinszeniert.“ - Kieler Nachrichten
Pressestimmen zum Gastspiel beim Festival d'Avignon im Juli 2012