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„Höhnische Satire über das Scheitern jeder Utopie. Nicolas Stemanns beeindruckende Inszenierung konfrontiert den Klassiker mit einem Text von Elfriede Jelinek: Geld, Gier und Religion sind die Themen.“ - Hamburger Abendblatt

 

„(...) die 120 pausenlosen Minuten gerieten hinreißend. Nicolas Stemann (…) gab dem Abend Struktur, Melodie und Rhythmus, hat ihn buchstäblich durchkomponiert. Die szenischen Mittel setzte er ebenso klug wie sparsam ein: In der bewussten Beschränkung liegt die Fülle.“ - Die Welt

 

„Stemann und Jelinek lenken den Blick aber vor allem auf die Verdrängungsleistung, die es braucht, um Lessings Appell seine Leuchtkraft zu erhalten. Dieser lessingsche/jelineksche „Nathan“ ist kein appellierendes Rührstück über die Vernunft des Glaubens, sondern eine Denkherausforderung, die nur auf den ersten Blick ohne Theater auszukommen scheint, dann aber doch mit ihm fasziniert.“ - Salzburger Nachrichten

 

„Vielleicht ist das genau der richtige, weil ehrlichste Ansatz: Erst mal alles beiseite räumen, was diesem Stück und seinem Hauptgedanken durch eine komplizierte Rezeptionsgeschichte aufgebürdet wurde. Es gibt schließlich wenige Dramen, die derart oft instrumentalisiert wurden wie Lessings „Nathan der Weise“. (…) Es ist notwendig, erst mal auf den Text zu hören. Das ist die Idee von Nicolas Stemanns bedenkenswerter Inszenierung (…). Er lässt zu Beginn ein großes, gelbes Megaphon aus dem Schnürboden herabsinken und seine Schauspieler den Text hörspielen. (…) Elfriede Jelinek (…) hat mit „Abraumhalde“ eine Art interlinearen Lessing-Kommentar verfasst, der die Ringparabellehre als weltfremd entlarvt.“ - Berliner Zeitung

 

„Hören Sie mich können? Radio ratlos: (…) belanglos, uninteressant und ziellos. (…) Vor allem indes zeigt das Ensemble seinen fatalen Abstand zu einem werk, an das es nicht herankommt, und die traurige Ratlosigkeit einer Inszenierung, die bereits an dessen verbaler Oberfläche scheitert – von den tiefenschichten ganz zu schweigen. (…) Nathan, auf der Tonspur verstummt.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Oktober 2009

 

„Sogar den einzig gültigen Einwand gegen seine Art von Theater, dass es nämlich so seelen- und persönlichkeitslos sei, entkräftet Stemann wie nebenbei – wenn neben dem prachtvollen Kollektiv der Hörspiel-Performance die zwei Alten, Katharina Matz und Christoph Bantzer, plötzlich sprechen wie von vorvorgestern, überbetont und hoch emotional, und fast zu Tränen rühren. Mit Worten, die Lessing schrieb vor 230 Jahren – „Nathan“ in Hamburg: ein Ereignis.“ - DLF Köln, Kultur heute