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Rezension „Tschick“ vom 21.05.2017

Tschick – Ein sehr erfolgreicher Roman von Wolfgang Herrndorf kommt auf die Bühne. Gerade bei Bestsellern hat das Publikum hohe Erwartungen. Die Inszenierung von Christopher Rüping hat meine Erwartungen jedoch weit übertroffen. Detailreich und liebevoll entwickelt sich die Geschichte von Tschick, Maik und Isa zwischen Berlin, der Walachei und dem Mond. Letzterer ziert die Bühne über das einhundertminütige Werk. Das Stück weiß besonders durch grandiose Dialoge zu überzeugen, was jegliche Lebenssituationen der Charaktere enorm verdeutlichte, nicht zuletzt auch durch die schauspielerische Leistung. Die Inszenierung von „Tschick“ wirkt außerirdisch durch den auf der Bühne dargestellten Mond und den Raumanzügen der Personen. Dennoch existiert keine Distanz – man ist den Akteuren unglaublich nahe und fühlt gespannt mit dem Trio. Ein Roadtrip mit Weltraumflair, wobei besonders das eindrucksvolle Ende tanzend im Jenseits den perfekten Theaterabend abrundet. Dieses Stück eignet sich für wirklich jeden und ist besonders für Theatereinsteiger geeignet. Leichte Kost, die allerdings keinesfalls ihre Brillanz verliert.
Lucas Timm, Jahrgang 11, Elsa-Brändström-Schule Elmshorn

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Tschick, mein absolutes Lieblingsstück !
Die Geschichte von Maik, Tschick und Isa ist sehr gut umgesetzt worden und super gespielt. Die Szenen sind zwar chronologisch nicht immer in der Reihenfolge wie im Buch, aber trotzdem immer durch einen roten Faden verständlich verbunden.
Die schauspielerische Leistung beeindruckt mich jedes Mal wieder. Die zeitlichen Abläufe und parallel ablaufendes Agieren sind perfekt aufeinander abgestimmt. Amüsante Rollenwechsel und besonderes chorisches Sprechen bereichern das Stück unglaublich.
Eine sehr gute Idee ist die Verwendung eines kleinen Kassettenrekorders der zur Verstärkung auf das Mikrophon gesetzt werden kann, welches häufig und effektiv zum Einsatz kommt. Ebenso wie ein Klavier, das zur Untermalung des Spiels dient.
Es gibt viel zu viele tolle Elemente, Umsetzungen und Requisiten auf der Bühne, um all diese hier aufzuzählen. Was bei einem Eimer Kunstblut und zwei Streuwagen anfängt hört bei Holzplatten, die zufällig die Zukunft der drei Figuren erzählen und einem riesengroßen Chaos am Ende auf der Bühne, auf.
Besonders genossen habe ich die Darstellung des Flusspferdes, die Szene in der Isa notgedrungen im eiskalten See baden gehen muss und ihr Overall mit Eiswürfeln gefüllt wird, dass auch das Publikum eingebunden wird und den Spaß, der drei Rollen und der drei Schauspieler, der einfach dazu gehört um dieses Stück zu spielen.
Die Endszene in der die Protagonisten die „Zukunftsplatten“ aufheben und mit Scheinwerferlicht im Hintergrund tanzen, gibt dem gesamten Stück einen emotionalen und unvergesslichen Abschluss.
Ich habe die Inszenierung sowohl im großen Haus, als auch in der Gaußstraße gesehen. In der Gaußstraße wirkt es anders, persönlicher. Der Zuschauer ist einfach näher am Geschehen und fühlt sich mehr angesprochen und wie ein Teil des Geschehens, als im großen Saal.
(Ich denke, dass die Zuschauer die den Roman von Wolfgang Herrndorf gelesen haben, wenige, kleine Elemente einfacher verstehen.)
Nichts desto trotz kann ich dieses Stück jedem nur empfehlen und ans Herz legen anzusehen.
Julia Menk, Gymnasium Süderelbe Jg 12

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Der Spiegel Bestseller Tschick kommt auf die Bühne des Thalia Theaters.
Es wird dabei versucht alles aus diesem Buch herauszuholen und so entsteht eine völlig chaotische Welt, in der man sich erstmal zurecht finden muss. Dazu ist Konzentration gefragt um den Faden nicht zu verlieren.
Die drei Schauspieler leisten tolle Arbeit und leiten das Publikum mit Humor und Sätzen zum Nachdenken durch das Stück.
Auch in 50 Jahren wird dies ein Theaterstück sein, das man sich ansehen kann- zeitlos.
Jarmo Busch, 17 Jahre, JG 12, Elsa-Bränstrom-Schule, Städtisches Gymnasium Elmshorn

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Tschick ist das beste Theaterstück, das ich bisher gesehen habe.
Es handelt von 3 Jugendlichen, Maik und Tschick (beide 14 Jahre) und dem Mädchen Isa, das sie auf ihrer Fahrt durch den Sommer kennen lernen. Es spielen die ganze Zeit  auch nur diese 3 Personen auf der Bühne. Das Bühnenbild ist ganz schlicht und einfach und irgendwie grau. Es gibt fast keine Requisiten (außer z.B. einmal Kunstblut, rote Farbe,  die sich die Schauspieler aus großen Farbeimern auf den Kopf schütten und einem Müllberg, auf dem Isa wohnt). Das Stück wird begleitet von Popmusik und Geräuschen. Dadurch bekommt es eine ganz besondere Atmosphäre. Man könnte nun denken, wenig Schauspieler, keine Requisiten, schlichtes Bühnenbild, dass das Theaterstück langweilig ist, aber ganz im Gegenteil, von Anfang bis Ende ist es richtig spannend, meistens auch ganz lustig und man kann sich seine eigenen Vorstellungen machen.
Es geht also um die drei Jugendlichen. Sie sind in der Pubertät. Maik ist ein Kind von reichen Eltern, um das sich keiner richtig kümmert. Tschick ist ein ausländischer Jugendlicher aus Rumänien, der schon Straftaten begangen hat und aus einem schlechten sozialen Milieu stammt. Beide sind in der Schule und bei anderen Jugendlichen Außenseiter. Durch Zufall kommen sie am Anfang der Sommerferien  zusammen und beschließen, mit einem von Tschick geklauten Lada durch Deutschland zu fahren. Ihr Ziel ist die Walachei, wo Tschicks Opa lebt und es sind Sommerferien und keiner kümmert sich um die beiden. (Maik glaubt zuerst, dass es diesen Ort überhaupt nicht gibt, denn das Wort steht ja auch für Einöde).  Beide freuen sich endlich mal etwas Cooles machen zu können. Auf ihrem Weg in die Walachei lernen sie viele Menschen kennen, die nicht auf der Bühne zu sehen sind, sondern nur durch die Schilderungen wahr werden. Nur Isa, ein obdachloses Mädchen, das auf einer Müllkippe lebt, tritt als Schauspielerin dazu. Sie möchte von den beiden zu ihrer Schwester mitgenommen werden, bei der sie als letzten Ausweg unterkommen möchte. Maik und Tschick nehmen sie mit, weil sie ihnen zeigt, wie man Benzin klaut, denn die beiden haben kein Geld.
Auf ihrer Fahrt haben sie 2 Autounfälle und es wird auf sie geschossen.
Beim 1. Autounfall wird Tschick verletzt, so dass Maik weiterfahren muss. Durch den zweiten werden sie von der Polizei geschnappt und vor Gericht gestellt. (Über Lautsprecher hört man die Eltern schimpfen). Beide werden verurteilt, Tschick muss in ein Heim und Maik muss Sozialstunden leisten. Die verrückte Zeit ist vorbei.
Auf ihrem Weg setzen sie sich mit vielen Dingen auseinander, mit denen man sich auf dem Weg zum Erwachsen werden auseinandersetzen muss. Sie gehören am Anfang des Stückes noch nicht in diese Welt, sie wollen mit der Welt nichts zu tun haben.  Das zeigen die Schauspieler auch, wenn sie in einer Art von Weltraumanzügen und Weltraumhelmen auf der Bühne spielen und die Welt wie ein Astronaut den Mond betreten. Bei den Themen geht es auch  um Liebe. Maik liebt Isa, Tschick liebt Maik, was Maik durcheinanderbringt. Aber Tschick ist so mutig und sagt es Maik. Sie reden über Freundschaft, sie begehen Straftaten, brechen die Gesetze, sagen, dass sie nie so leben und werden wollen wie die Erwachsenen, wie ihre Eltern. Sie wollen sich nicht anpassen, sie wollen alles anders und besser machen und ihr Leben schön machen
Am Ende werden Tafeln von den Schauspielern hochgehalten, auf denen steht, was sie in ihrem zukünftigen Leben noch alles erleben werden oder erlebt haben. Und es stellt sich heraus, dass sie am Ende genauso werden wie alle anderen. (Sie sind irgendwie in der Walachei ( Einöde) angekommen.) Begleitet wird dies von Hintergrundgeräuschen und Musik.
Das Theaterstück ist wirklich toll und ich empfehle jedem dort hinzugehen. Es ist spannend und lustig und traurig. Die Schauspieler sind auch ganz toll und man nimmt wirklich an ihrem Leben teil.
Louisa B., Klasse 8 , Sophie-Barat-Schule

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„Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.“
Und genau so zeigt sich das Theaterstück „Tschik“ im Thalia Theater. Dieser Spruch wird nicht nur von Isa, Maik und Tschik, sondern dem ganzen Arrangement verkörpert. Denn nicht nur der Jugendroman von Wolfgang Herrndorf wird zum Leben erweckt, sondern auch die Abenteuer der drei Freunde, die unterschiedlichen Menschen, die sie kennenlernen, sodass die Worte schließlich  lebendig werden! Auch wenn nicht so viel Farbe im Spiel ist, ist es bunt. Mit  sehr einfachen, aber doch sehr ausdrucksstarken Mitteln, wie rote Farbe als Blut, dem Sandstreuer als Weg und der Beyonce´ Musik passt alles zusammen und bekommt seinen eigenen Touch!
 Auch das doch sehr schlichte, aber besondere Bühnenbild trägt zu einer in sich stimmigen  Atmosphäre bei. Die durchscheinenden Vorhänge, die Astronautenanzüge, das Klavier und die etwas kalte und  graue Bühne wirkt sehr modern und lässt Schauspieler und Gedanken noch besser strahlen! So kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Nicht nur die unterschiedlichen Charaktere von Maik aus der Villa mit Pool, Tschik aus den „Asi-Hochhäusern“ und Isa vom Müllberg unterstreichen, dass das Theaterstück anders ist! Einfach besonders. Nicht wie vielleicht viele Theater mit einem Bühnenbild mit Bäumen und bis ins kleinste Detail strukturiert, einer abgegrenzten Bühne…Aber an „Tschik“ ist einfach nichts normal!
 Dies bringt auch die Schauspieler besonders gut zum Vorschein. Durch ihre offene, charmante und auch wirkungsvolle Art bieten sie ein unterhaltsames modernes Theater. Zum Beispiel lockern Diskussionen, wie hoch nun das Mikro sein soll, alles etwas auf. Es gibt immer wieder neue Überraschungen, etwas Unerwartetes passiert. Die Umsetzung ist absolut gelungen! Man entdeckte den komischen, vielleicht auch etwas schüchternen Maik wieder, der nun endlich Freunde hat, Tschik, der kleine Draufgänger, der in die Walachei will und Isa, die allen zeigt wo es lang geht! Man lernt ein paar Leute kennen, denen sie auf ihrer Reise begegnet sind. Auch wenn man sie nicht sehen kann, kann man sie sich genau vorstellen. Wie zum Beispiel der verrückte Scharfschütze und das Nilpferd! Man lernt die drei noch einmal von einer anderen Seite kennen.
 Der Schluss ist einer der Höhepunkte gewesen! Die Darstellung Karten zu ziehen hat nochmal alles abgerundet und zeigt was den dreien in der Zukunft noch alles passieren  könnte. Schicksalsschläge und Erfolge wie zum Beispiel ein Autounfall oder ein Lottogewinn prägen und bestimmen das Leben und die Zukunft eines jeden! Man hat viel mitgenommen und wird sich bestimmt in manchen Momenten an „Tschik“ zurückerinnern! Man kann nicht einfach warten, bis etwas passiert, man muss sein Leben in die Hand nehmen und das Leben genießen bevor es vorbei ist! Und das haben die drei und besonders Tschik und Maik gemacht!
„Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.“ Und es ist bunt von Anfang bis Ende! Es zeigt nicht nur ein buntes Leben, es zeigt auch, dass das Leben bunt ist. Und das Theaterstück hat einen Farbspritzer bestimmt nicht nur in meinem Leben, sondern in mehreren hinterlassen! Gern wird man sich  immer wieder dran zurückerinnern und hoffen, dass das Leben immer so bunt bleibt!!!
Nehle H. 9e