Rezensionen zu Die Stunde da
wir nichts von
einander wuß
ten

Schulbotschafterinnen und Schulbotschafter verfassen regelmäßig Rezensionen

 

 

 

Das Theaterstück war grandios!! Sowohl das Bühnenbild als auch die Schauspieler haben es geschafft, Kritik an vielen alltäglichen Situationen zu üben, obwohl sie nicht gesprochen haben.
Das Bühnenbild hat durch seine graue Farbe eine sehr erdrückende Stimmung geschaffen. Diese gepaart mit der stressigen Situation, in der mehrere Personen fast schon blind aneinander vorbeilaufen und nur mit sich, dem Job oder dem Handybeschäftigt sind, war fabelhaft.
Hinzukommend zu der verschränkten Sicht einer jeden Person haben die Schauspieler sehr eindringlich zeigen können, dass durch unsere Globalisierung die Nächstenliebe abhandenkommt. Wir sehen zumeist nicht die Personen, die direkt neben uns stehen oder uns gegenüber, denn wir sehen allein uns selbst, und das, was für uns persönlich den größtmöglichen Vorteil mit sich bringt. 
Daher war die Schlussszene sehr beeindruckend, da dort gezeigt wurde, dass wir alle gleich sind, wenn wir keine Kleider tragen.
Maria Faltin, Gymnasium Schenefeld, Jg 10

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Ungefähr in der Mitte des Stückes (im Theater verliere ich meist vollständig mein Zeitgefühl) dachte ich mir, ich könnte mir das noch ewig so angucken. Ein unterhaltsames Stück, das trotz gleichzeitig auftretender, häufig noch unbekannter Figuren, nicht überfordert. Mir gefiel das Timing. Manchmal liefen mehr, manchmal weniger Aktionen gleichzeitig ab. Wenn mehrere Figuren und Handlungsstränge gleichzeitig auftraten und ich nicht alles mitbekommen habe, war dies nicht schlimm, sondern gibt mir einen weiteren Grund das Stück noch einmal anzuschauen.
Bei dem Stück habe ich viel gelacht, besonders wenn das Geschehen plötzlich in Zeitlupe verlief. Aber auch kuriose Menschen und Situationen, Situationen die jeder kennt und die Ausstattungen und Kostüme haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Außer den vielen Passanten, die irgendwie schon die Kulisse des Europäischen Platzes bildeten, gab es eine riesige graue Wand, die auf der Bühne vor und zurück fahren konnte und sich zum Ende hin in der Mitte teilte.
Mich beeindruckt und ich bewundere das „Backstage-Team“(Maske, Garderobieren, etc.), das mehr oder weniger „Backstage“ war, da die schnellen Kostümwechsel am Rand und im Hintergrund der Bühne stattfanden. In der Inszenierung gibt es so viele versch. Kostüme, Perücken, Ausstattungen und Figuren, die zu organisieren sind und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein müssen. Respekt!
Das Stück von Peter Handke „ist mal was anderes“ und auch die Inszenierung ist gut gelungen und auf jeden Fall sehenswert.
Julia Menk, Gymnasium Süderelbe Jg 12

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Eine graue Wand. Graue Menschen laufen auf und ab. Sie eilen, sie schauen sich nicht an, andere sind unsichtbar, unbekannt.
Das Stück „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ reflektiert die Menschheit. Es geht auf ihr Verhalten ein, darauf, dass jeder Mensch, auch wenn er uns unbekannt ist, eine Geschichte hat. Es spricht über Religion, Liebe, Freundschaft sowie generell von dem Verhalten der Menschen untereinander, Rassismus, Einsamkeit, Arroganz und vielem, vielem mehr. Das Stück zu beschreiben ist kaum möglich, aber es funktioniert mit vielen tollen Schauspielern in mehreren Rollen und Kostümen, die lachen, weinen, schreien, aber kein einziges Wort benutzen, um sich mitzuteilen.
Letztendlich bekommt der Zuschauer eine Fülle an konfusen und verwirrenden Bildern präsentiert, die man gar nicht alle mitnehmen kann, dafür passiert einfach zu viel auf der Bühne. Doch ich denke, das ist auch nicht die Intention des Stücks. Stattdessen überfordert es bewusst durch seine Überzahl an Eindrücken. Das hat zur Folge, dass ich einerseits sehr verwirrt war und immer am rätseln, was die Szene gerade bedeuten soll. Andererseits sorgt es für aufmerksames Zuschauen und schafft durch die bunten, skurrilen Situationen einen großen Raum für eigene Interpretationen und viel Gesprächsstoff. Wahrscheinlich hat am Ende des Stückes jeder Zuschauer eine ganz eigene Geschichte gesehen und völlig verschiedene Aspekte für wichtig befunden und für sich mitgenommen.
Ich ging zunächst – wohl auch, weil ich mich im Vorwege bewusst nicht sehr über das Stück informiert hatte – mit einem großen Fragezeichen aus dem Stück und auch Tage später hat sich daran kaum etwas geändert. Dennoch muss ich sagen, dass das Stück interessant war und dazu führte, dass ich auch im Nachhinein viel über einzelne Szenen nachdenken muss. Allerdings fand ich einige Szenen etwas zu langgezogen und würde das Stück auch nicht jedem empfehlen. Für Theaterbegeisterte, die mal etwas anderes sehen wollen, sich von Nacktheit und zahlreichen sehr verwirrenden und uneindeutigen Szenen nicht abschrecken lassen, ist das Stück aber wahrscheinlich genau das richtige. Es beweist auf jeden Fall, dass auch ohne Worte Theater möglich und vielleicht sogar eindrucksvoller sein kann.
Michelle Eckmann, Elsa-Brändström –Gymnasium Städtisches Gymnasium Elmshorn, JG 13

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Eine graue Wand. Graue Menschen laufen auf und ab. Sie eilen, sie schauen sich nicht an, andere sind unsichtbar, unbekannt.
Das Stück „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ reflektiert die Menschheit. Es geht auf ihr Verhalten ein, darauf, dass jeder Mensch, auch wenn er uns unbekannt ist, eine Geschichte hat. Es spricht über Religion, Liebe, Freundschaft sowie generell von dem Verhalten der Menschen untereinander, Rassismus, Einsamkeit, Arroganz und vielem, vielem mehr. Das Stück zu beschreiben ist kaum möglich, aber es funktioniert mit vielen tollen Schauspielern in mehreren Rollen und Kostümen, die lachen, weinen, schreien, aber kein einziges Wort benutzen, um sich mitzuteilen.
Letztendlich bekommt der Zuschauer eine Fülle an konfusen und verwirrenden Bildern präsentiert, die man gar nicht alle mitnehmen kann, dafür passiert einfach zu viel auf der Bühne. Doch ich denke, das ist auch nicht die Intention des Stücks. Stattdessen überfordert es bewusst durch seine Überzahl an Eindrücken. Das hat zur Folge, dass ich einerseits sehr verwirrt war und immer am rätseln, was die Szene gerade bedeuten soll. Andererseits sorgt es für aufmerksames Zuschauen und schafft durch die bunten, skurrilen Situationen einen großen Raum für eigene Interpretationen und viel Gesprächsstoff. Wahrscheinlich hat am Ende des Stückes jeder Zuschauer eine ganz eigene Geschichte gesehen und völlig verschiedene Aspekte für wichtig befunden und für sich mitgenommen.
Ich ging zunächst – wohl auch, weil ich mich im Vorwege bewusst nicht sehr über das Stück informiert hatte – mit einem großen Fragezeichen aus dem Stück und auch Tage später hat sich daran kaum etwas geändert. Dennoch muss ich sagen, dass das Stück interessant war und dazu führte, dass ich auch im Nachhinein viel über einzelne Szenen nachdenken muss. Allerdings fand ich einige Szenen etwas zu langgezogen und würde das Stück auch nicht jedem empfehlen. Für Theaterbegeisterte, die mal etwas anderes sehen wollen, sich von Nacktheit und zahlreichen sehr verwirrenden und uneindeutigen Szenen nicht abschrecken lassen, ist das Stück aber wahrscheinlich genau das richtige. Es beweist auf jeden Fall, dass auch ohne Worte Theater möglich und vielleicht sogar eindrucksvoller sein kann.

Ich öffne meine Augen und sehe Grau: graue Wände, graue Menschen! Ich blinzel kurz und sehe nun alle Farben und die Vielfalt dieser Welt. Schwarz, Weiß und alle Religionen.
Das Thalia Theater verbindet in diesem Stück alle Kulturen und strahlt somit das Bild von Gleichheit und Gerechtigkeit aus.
Ein fantastisches Stück ganz ohne Worte. Meiner Meinung nach verwirrt dieses Stück mit Absicht das Publikum, indem es keinen erkennbaren roten Faden aufweist. Doch dies ist nur ein weiterer toller Aspekt des Stückes, das es unvergesslich macht.
Auch mit wenig Worten viel Ausduck.
Jarmo Busch, 17 Jahre, JG 12, Elsa-Bränstrom-Schule, Städtisches Gymnasium Elmshorn

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Still und dennoch voller Ausdruck, so inszenieren die Regisseure Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo das Stück von Peter Handke am Thalia Theater.
Das Spiel besteht aus vielen verschiedenen, meist schnellen Szenen, die die Begegnung vieler Menschen zeigen, welche sich bisweilen völlig unbekannt sind. Gespielt wird in der Reinform des Theaters – Kein Sprechen, lediglich wenige Laute geben die Schauspieler von sich. Die Bewegung auf der Bühne und die Proxemik rücken in den Vordergrund. Unterstützt wird dieser Fokus von dem schlichten Bühnenbild: Eine große, graue, bewegliche Mauer ziert die Welt, in der die Schauspieler handeln: Piloten, Geschäftsleute, Postboten. Zahlreiche Charaktere zeigt das Stück und dennoch wahrt es deren Anonymität. Bemerkbar ist diese Distanz zwischen den Schauspielern, genau wie zum Publikum, hier hätte ich mir mehr Details gewünscht, die eine gewisse Nähe und Charakterdetails vermitteln würden. Ebenso gibt es weniger einen klassischen „roten Faden“, als die Aneinanderreihung von Szenen. Wer auf eine komplexe Geschichte hofft, wird hier enttäuscht. Dennoch habe ich das Stück gern gesehen. Der Fokus auf die eigentliche Schauspielerei gefiel mir besonders, ebenso die Anspielung auf aktuelle Ereignisse im Stück. Ein weiteres Highlight war der eingebundene Chor, welcher im Publikum saß und hauptsächlich zum Ende des Stückes auftrat. Insgesamt eine gelungene Vorstellung, wobei ich gern mehr über die Charaktere erfahren hätte.
Lucas Timm, Elsa-Brändström-Schule Elmshorn, Q1c