Rezensionen zu
Die unen
dliche Ges
chichte

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Eine Geschichte, die niemals endet. Diese Tatsache macht das Buch mit dem Titel “Die unendliche Geschichte” für Bastian Baltasar Bux (Steffen Siegmund) unglaublich attraktiv. Er befindet sich auf der Flucht vor seinen Mitschülern und landet in einem Antiquariat, wo er dem Buch mit den beiden Schlangen, die sich gegenseitig in den Schwanz beißen, einfach nicht widerstehen kann. Er fängt nach kurzer Abwägung seiner Möglichkeiten (“Schule, Buch, Schule, Buch, Schule, Buch, Buch, Buch, BUCH”) an zu lesen. Doch während er liest, wird Bastian auf magische Weise in das Buch eingesogen – Wirklichkeit und Fiktion verschmelzen miteinander. Ähnlich erging es mir auch als Zuschauer, da ich mich für 1,5 Stunden in einer vollkommen anderen Welt, jenseits des Alltags, wiedergefunden habe. Die Welt Phantásiens - die dem Buch entspringt das Bastian liest - handelt von einzigartigen Geschöpfen, darunter ist auch die Kindliche Kaiserin. Als diese krank wird, droht ein gefährliches Nichts ganz Phantásien zum Verschwinden zu bringen. Ein junger Krieger namens Atréju (Pascal Houdus) wird auf eine Reise geschickt, um die Kindliche Kaiserin und somit Phantásien zu retten.

Bevor ich das Theaterstück gesehen habe, war ich gespannt, wie der Regisseur Rüdiger Pape die unendliche Geschichte auf der Bühne umsetzen wird. Vor allem, da es im Buch zwei voneinander getrennte Handlungsstränge gibt (Bastian, der das Buch liest und die Geschichte, die in dem Buch passiert). Doch diese Herausforderung wurde mit Bravour gemeistert. Während Bastian zu fast jeder Zeit präsent auf der Bühne oder am Bühnenrand auf einem ferngesteuerten Bücherstapel sitzt und liest, passiert auf der Bühne gleichzeitig das, was gerade im Buch geschrieben steht. Beide Erzählstränge harmonieren perfekt miteinander. Als Bastian zum Beispiel entsetzt das Buch zuschlägt, weil Artax, das Pferd von Atréju stirbt, geht auch die Geschichte auf der Bühne nicht weiter. Erst nachdem sich Bastian von seinem Schock (“WER SCHREIBT DENN SOWAS?”) wieder erholt hat und das Buch aufschlägt, um weiterzulesen, lösen sich die Figuren aus dem Freeze.

Mein absolutes Highlight auf Atréjus Reise war das Land der Singenden Bäume, durch das er sich mit Artax kämpfen musste. Der Legende zufolge hat sich dort schon manch einer beim Singen selber vergessen und ist umgekommen. Auch Atréju und Artax scheinen dem nur ganz knapp zu entrinnen, da sie ein unvergessliches Lied zum Besten geben, das ich wirklich gerne auf CD hätte: “Artax, du Pferd auf der Koppel...”.
Aber es war auch schön mit anzusehen, wie sie sich durch die anderen Landschaften geschlagen haben. Und das, obwohl es sich hierbei um die einzigen Szenen ohne Bühnenbild handelt. Man wusste trotzdem immer ganz genau wo und in welchen Umständen sie sich gerade befinden. Besonders beeindrucken konnten mich und die kleineren Zuschauer auch die Handstand- und Flickflack-Fähigkeiten von Atréju und seinem Pferd.

Abgesehen von den Landschaftsszenen wurde am Bühnenbild nicht gespart. Ein riesiges trommelartiges Gebilde funktioniert zum Beispiel gleichzeitig als Haus der Uralten Morla (die im wahrsten Sinne des Wortes uralt ist und einen Rollator vor sich her schiebt) und als Sitz der kleinen, biestigen Ygramul, von denen sich Atréju stechen lassen muss, um rechtzeitig zum Südlichen Orakel zu gelangen. Später verwandelt sich die Riesentrommel dann in den Elfenbeinturm der Kindlichen Kaiserin, die in ihrem Kostüm – das aus kleinen Spiegeln zu bestehen scheint – in alle Richtungen strahlt. Genauso beeindruckend und kreativ wie das Bühnenbild sind auch die Kostüme. Jedes Fabelwesen Phantásiens ist einzigartig. Die Kostümabteilung (Andy Besuch) hat wirklich großartige Arbeit geleistet. Man hat das Gefühl, dass sie sich zum ersten Mal richtig austoben konnten.

Die unendliche Geschichte ist perfekt für einen Theaterbesuch mit der ganzen Familie. Vor allem die jüngeren Besucher konnten ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen, als der böse Werwolf Gmork wissen will, wo sich Atréju befindet. “Norden” schreit es aufgeregt aus allen Winkeln des Zuschauerraums, um Gmork auf die falsche Fährte zu locken. Aber auch alle anderen, die das 10. Lebensjahr schon überschritten haben, brauchen keine Angst zu haben, im reinen Kindertheater zu landen. Die Bilder, die auf der Bühne entstehen sind für jeden beeindruckend. Ich muss Sie aber fairerweise darauf hinweisen, dass das Theaterstück leider nicht unendlich ist, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Ich habe es selbst sehr bedauert, als die unendliche Geschichte am Ende ihr Ende gefunden hat.
Nele Wulf, Max-Brauer-Schule (Jg 13)


Ich habe mir am 28.12.15 "Die unendliche Geschichte" angesehen.
Erzählt wird die Geschichte von Bastian, der durch Zufall an ein Buch gerät und somit ein tolles Abenteuer erlebt.
Bastian taucht in die Geschichte von Atreju und dem Drachen Fuchur ein. Um die kindliche Kaiserin zu retten.
Das Bühnenbild hat mir gut gefallen, es hat Spaß gemacht und zog einen mit.
Sehr gut hat mir Fuchur gefallen, der war echt schön!
Es war zuweilen auch sehr lustig.
Ich habe das Buch darin wiedergefunden und kann das Theaterstück auch gut für jüngere Kinder empfehlen. Doch ist es auch für ältere Zuschauer gedacht. Es hat mir Spaß gemacht das Stück zu erleben.
Kira Papenbruch, Kulturbotschafterin Franz von Asissi Schule, Kl. 9a


Als mein Bruder die Geschichte von Bastian Balthasar Bux und dem, in Fantasien lebenden, Helden Atreju als Hörspiel anhörte, konnte ich nicht vermeiden mit halbem Ohr mit zu hören. Ich kannte, bevor ich die vInszenierung von Rüdiger Pape gesehen hatte, also im groben die verschiedenen Figuren und die Handlung. Die Kostüme der Fabelwesen waren unglaublich. Jedes hatte seine besondere kreative und humorvolle Gestaltung.
Auch das Bühnenbild mit zweiter Ebene, einem großen Röhnrad und einem ferngesteuerten Bücherstapel für Bastian hat mich sehr beeindruckt. Die immer wechselnden Kulissen haben die Reise Atrejus hervorragend bebildert und auch die teils sehr urigen und lustigen Gestalten Phantasiens haben das Stück bereichert.
Besonders hat mir die Szene gefallen, in der sich Atreju und sein Pferd durch verschiedene Landschaften mit den unterschiedlichsten Witterungen kämpfen mussten.
Ein großes Lob geht an die schauspielerische Leistung und auch an die sehr passende Besetzung der Schauspieler.
Den kleinen lebhaften, dauerhaft hüpfenden Borkentroll und seine, schon etwas mitgenommen aussehende Begleiter im Sumpf der Traurigkeit hätte ich am liebsten mit nach Hause genommen.
Auf jeden Fall ein Stück für das sich Jung und Alt begeistern kann bzw. wird.
Julia Menk, Gymnasium Süderelbe Jg 12


Die unendliche Geschichte war eine der ersten Geschichten die mir als Kind vorgelesen wurden. Deshalb war ich mehr als gespannt auf die Umsetzung von Michael Endes Buch für die Bühne.
Das Stück beginnt plötzlich und ohne Vorwarnung. Aus dem Publikumsbereich stürmt Bastian Balthasar Bux, der Protagonist der Geschichte, verfolgt von einer Gruppe Raufbolde in ein kleines Büchergeschäft. Dort entdeckt er ein geheimnisvolles Buch, “Die unendliche Geschichte“, das ihn in das Land Phantasien einlädt. Hier verschlingt ein gestaltloses Nichts das Land und droht es vollkommen zu zerstören. Zu allem Überfluss ist die kindliche Kaiserin, Herrscherin über ganz Phantasien, von einer unheilbaren Krankheit befallen. Sie kann jedoch den Namen des Helden nennen, der sie und alle Bewohner Phantasiens retten soll: Atrjeu. Dieser reitet mit seinem geliebten Pferd Atrax los, um ein Heilmittel für die Kaiserin zu finden und damit Phantasien zu retten.
Das Bühnenbild für diese Geschichte ist gigantisch. Von einem Bücherhaufen, der gleichzeitig als Buchladen fungiert, einer kleinen heruntergelassenen separaten Bühne, auf dem ein Wald installiert wird, bis hin zu einem riesengroßen Rad, in dem die Darsteller wie Akrobaten herumturnen. Bei dieser Umsetzung wird an nichts gespart, auch nicht an den Kostümen für die Bewohner Phantasiens. So gibt es Irrlichter, Kobolde, Fledermäuse, Wölfe und sogar einen Riesen. Mit viel Liebe zum Detail ist diese Inszenierung ein Fest für die Augen.
Neben diesem üppigen Bühnenbild kommt auch die Handlung nicht zu kurz. So ist man hautnah dabei, wenn Atreju durch die Sümpfe des Vergessens watet, der uralten Uyulala begegnet und gegen Igramul kämpft.
Für alle die sich mit dem Werk Michael Endes auseinandergesetzt haben, wird hier ein wenig die Auseinandersetzung mit dem Nichts fehlen, jedoch wurden die zwei Welten, die Realität und Phantasien, und deren Vermischung sehr gut und auch für Kinder leicht verständlich verdeutlicht.
Alle, die leichte Unterhaltung suchen, die trotzdem Gehalt und Tiefe hat, sind mit der unendlichen Geschichte bestens bedient. Obwohl vom Thalia Theater als Kinderstück empfohlen, ist es auch für Jugendliche und Erwachsene einen Besuch wert.
Lucas Ice Pfeffer, Elsa-Brändström-Schule Elmshorn, Jg 11