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„(...) eine ziemlich stückgetreue, ziemlich durchgeknallte, stellenweise aber höchst vergnügliche Okkupation der „Oper aller Opern“. Der gerade neunundzwanzig Jahre alte Regiewunderknabe Antú Romero Nunes, der das Thalia-Publikum schon 2011 mit Tankred Dorsts „Merlin“ aus der Reserve gelockt hat, kennt keine Berührungsängste gegenüber einem Jahrhundertwerk wie „Don Giovanni“ - er hat aber durchaus Respekt vor seiner Handlung.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

„Die klangliche Reduktion enthüllt den emotionalen Kern der Stücke und gibt den Schauspielern Raum für anrührende Momente: wunderbar, wie Maja Schöne als Donna Anna mit aufgesperrten Kulleraugen und kindlicher Stimme «Or sai chi l'onore» flüstert oder wie Karin Neuhäuser als allgegenwärtiger Todesbote «Dalla sua pace» raunt, so schutzlos brüchig, wie einst Josef Bierbichler im Hamburger Marthaler-«Faust» die holde Kunst besang.“ - Nzz.ch


„(...) Donna Anna (...), resolut verkörpert von Maja Schöne, ist eine aufgeklärte Zicke, die sich um keinen Preis aufs Kreuz legen lassen will, weder von ihrem weinerlichen Ehemann Ottavio, bei André Szymanski ohnehin ein intellektueller Degenfuchtler ohne Degen, noch von dem Don aller Dons.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung


„Cathérine Seifert ähnelt in ihrem barocken Kleid verblüffend der französischen Mezzosopranistin Sophie Koch und hat sich offenbar von ihren Kolleginnen im melodramatischen Fach einiges abgeschaut: Ihr Auftritt mit „Ah, fuggi, il traditor!“ ist jedenfalls opernbühnenreif.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Früher oder später kriegen sie einen ja doch am wehrlosen Herz gepackt, diese "Don Giovanni"-Melodien. Wenn jemand - egal ob Mann, Frau, adlig, bürgerlich, verliebt, verlobt, verheiratet - dort steht und sich mit ihnen die Seele aus dem Leib singt, ganz einfach, zeitlos, unopernhaft. […] Es braucht für einen 30 Jahre jungen Regisseur ohne Angst vor Fallhöhe nur die Aufrichtigkeit, über den Genius des damals Gleichaltrigen zu staunen und zu sagen: Mozart. Alter, woher weißt du das alles? Woher holst du das alles?“ - Hamburger Abendblatt

„Sebastian Zimmlers Giovanni ließ auf der Bühne und auch im Parkett nichts anbrennen, Maja Schöne als Donna Anna und Cathérine Seifert als Donna Elvira glänzten in ihren Rollen, die Nunes immer wieder vom Himmelhochjauchzenden ins Zutodeverliebte abstürzen ließ.“ - Hamburger Abendblatt


„Herz und Schmerz waren in den zweieinhalb Stunden raffiniert verteilt auf das zu Recht gefeierte Ensemble.“ - Hamburger Abendblatt


„Geht es in der klassischen Mozart-Vorlage schon turbulent zur Sache, dreht Regisseur Antú Romero Nunes im Thalia noch ein wenig doller auf. Sehr frisch, gar nicht fromm, ungemein fröhlich und selbstbewusst frei setzt er sich mit dem Original auseinander. Sein Genre-Mix garantiert einen kurzweiligen, ironischen, mal berührenden, mal albernen Abend. Getragen wird er vor allem vom starken Ensemble […] und der Band, die dem Mozart-Stück Feuer unterm Hintern macht.“ - Hamburger Morgenpost


„Zweieinhalb Stunden gewitzte Dialogschlachten über das Wesen der Liebe, Slapstick und Schaukämpfe, viel Musik (eine tolle, siebenköpfige Frauenband mixt Amadeus, Jazz und Folkpop), viel Licht und Nebel. Die Zuschauer werden permanent zum Mitsingen aufgefordert und für die letzte Stunde 100 Frauen aus dem Publikum für Statistinnen rekrutiert. Beim Premierenapplaus herrschte tatsächlich Party-Stimmung. Ein Hit, dieses Stück!“ - Bild


„Kreibich schlendert an die Rampe, und dort macht er sich erstmal locker: Er trällert. "Blablablablabla … Flaflaflaflafla", Stimmübungen zur Melodie von "Reich mir die Hand, mein Leben", dann fordert er das Publikum auf  mitzusingen, und dann dirigiert er einen riesigen Chor.“ - Nachtkritik.de


„André Szymanski lässt diese Nebenrolle so ergreifend ihre Liebe auseinanderdividieren, dass man sich schon fragt, warum Maja Schönes Donna Anna ihn eigentlich nicht will, sondern Don Giovanni verfällt.“ - Nachtkritik.de


„Nunes baut mit minimalen Mitteln […] beeindruckende Bilder, und wo einen die Geschichten der Protagonisten nicht bei der Stange halten, da machen es die klug eingestreuten Respektlosigkeiten. Mit Charme und Chuzpe lässt die Regie selbst die Pause überspielen – zwar senkt sich der Eiserne Vorhang, aber man ahnt: Dahinter passiert was, dahinter werden die wirklich spannenden Dinge angegangen.“ - Nachtkritik.de


„In den quietschbunten Kostümen von Annabelle Witt, die den Rokokostil comichaft überzeichnen, feiern Don Giovanni und seine Begleiter eine letzte Party, bevor der Tod ruft. Dabei läuft das Ensemble des Thalia-Theaters zu komödiantischer Hochform auf und nutzt die mit italienischen Zitaten gewürzte Übersetzung des Librettos für spritzige, nur vereinzelt etwas alberne Pointen.“ - Nzz.ch


„Dieser spielerische Zugang prägt auch die Musik. Johannes Hofmann hat Mozarts Partitur phantasievoll für eine siebenköpfige Frauenband arrangiert, welche die Arien mit Instrumenten wie Saxofon, Gitarre und Schlagzeug in ganz neue Farben taucht.“ - Nzz.ch

 
„Das Stück beginnt als Chorprobe, als Spiel mit dem Publikum, bei dem Mirco Kreibich als leicht derangierter Leporello das musikalische Anfangsmotiv mit dem Saal einstudiert. Neben den vielen angesungenen und ausgespielten Gags, die sich aneinander reihen, bleiben die Mitmachszenen die stärksten Momente der Inszenierung […]. Die hundert Frauen aus dem Publikum, die während der Pause auf die Bühne und hinter den eisernen Vorhang gebeten werden, dort tanzen und sogar bis zum Ende bleiben dürfen, hatten sicher einen tollen Abend.“ - Frankfurter Rundschau


„Statt eines Orchesters gibt es eine siebenköpfige Frauenband im dunklen Rokoko-Gothic-Pomp-Kostüm, die das Stück nicht nur begleitet, sondern auch mal mit einer klanglichen Pointe ins Geschehen eingreift.“ - Taz

„Wie ein weiterer Mitspieler agiert auch die aufwendige Lichtkonstruktion, die die ansonsten karge Bühne dominiert (Bühne: Florian Lösche, Licht: Paulus Vogt). Aus drei separat beweglichen Scheinwerferkreisen bestehend, bringt sie sich immer wieder in eine neue Konstellation und beleuchtet damit jede Szene anders.“ - Taz

„Nunes’ „Don Giovanni“ ist keine Oper, aber gesungen wird hier trotzdem – frei nach Mozart. Gleich zu Beginn des Stücks steht Mirko Kreibich als Leporello, der Diener des Don Giovanni, mit einer weißen, abgehalfterten Perücke am Rand der Bühne und dirigiert das Publikum wie ein Amadeus. Und vielleicht liegt in der Verwundbarkeit, die Kreibich seinem Leporello gibt, etwas Anrührendes und damit auch Verführerisches. Denn umgehend verwandelt sich das Hamburger Publikum zu einem lautstarken Chor und singt seine Einsingübungen nach.“ - Taz

 

„Sebastian Zimmler spielt und trällert den Herzensbrecher als einen gedankenlosen Partyhengst. Mit nacktem Oberkörper, schiefer Perücke und einem Schuss Wahn in den Augen stolziert er über die Bühne und verführt, als gäbe es kein Morgen.“ - Taz

 

„Nunes’ Inszenierung hat tatsächlich die Leichtigkeit eines Festes, das bei allem Einfallsreichtum nie sein Thema aus den Augen verliert. Als Don Giovanni kurz vor der Pause 100 Frauen aus dem Premierenpublikum auf die Bühne lud, um seine letzte Party zu feiern, standen die Damen tatsächlich Schlange.“ - Taz

Pressestimmen Festival d'Avignon 2014

„Antú Romero Nunes verwandelt Mozarts Oper in ein überschäumendes Manifest über die Freiheit zu leben und den Ruhm zu lieben.“ - Les Inrockuptibles