Fuck you
r ego!

„Und diese Biene, die ich meine...“
 
Russland, 1920. Der Zar ist gestürzt. Es lebe der neue Mensch! Bloß wie?
Der Pädagoge und Schriftsteller Anton Semjonowitsch Makarenko gründet die „Maxim-Gorki-Arbeitskolonie“ - eine Idee, eine Demokratie, eine Landwirtschaft, ein Kollektiv der Randgesellschaft: schwer Erziehbare, Alkoholiker müssen zusammen leben und arbeiten.
Bald verliert Makarenko die Kontrolle über die Kolonie, es stellt sich eine Dynamik ein, die in kürzester Zeit aus einem Abteilungsleiter einen Außenseiter macht, und umgekehrt. Das Resultat: Gewalt, „Schläge, Prügel, Mord sind dazu da, die normale Situation aufrecht zu erhalten.“
Alle marschieren im Gleichschritt. Dazu wird das Lied der Kolonie angestimmt: „Und diese Biene, die ich meine, nennt sich Gorki...“
Aus einem tief bestürzten wird ein Tränen lachendes Publikum. Und umgekehrt. Der überraschende Wechsel zwischen Banalität, Witz und Ernsthaftigkeit sowie die eingestreuten philosophisch-politischen Theorien sorgen für einen geistreichen, ausnahmslos unterhaltsamen Abend.
„Fuck your ego!“ ist ein Beispiel dafür, dass eine (politische) Gemeinschaft nicht an äußeren Umständen scheitert, sondern am Egoismus des Einzelnen.

Julijana Pavelka