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„Konzeptionell anscheinend tadellos gedacht und mit den Stars des Thalia Ensembles auch geradezu perfekt besetzt.“ - Theater Heute
„Der "Sommernachtstraum" scheint wie gemacht für den Bildervirtuosen Pucher, der nicht nur schonungslos die Brutalität des Verwirrspiels offenlegt, sondern gleichzeitig die Komik auskostet. Jedenfalls weiß, wer das Theater nach rund zweieinhalb Stunden wieder verlässt, warum es Theater gibt, ja geben muss.“ - NDR Info/Kultur
„Eine Talentdichte, die auf deutschen Bühnen wohl ihresgleichen sucht. Wem gefällt das? Allen, die Spaß an verrückt-klugem Entertainment haben.“ - Hamburger Morgenpost
„Anspruchsvolle Unterhaltung, die zeigt, wie zauberhaft Theater sein kann, wenn man seine Mittel ausnutzt, es um Film und Live-Musik erweitert und hervorragende Schauspieler hat. Der Film-Musik-Comedy-Klassiker-Mix nutzt die Shakespeare-Vorlage für einen schlauen und zugleich unterhaltsamen Theaterabend.“ - TAZ
„Stets um die Weiterentwicklung seines Stilmixes bemüht, fährt Pucher diesmal erneut filmische Sequenzen auf, die das Theater in einen Kinosaal verwandeln. Dann wieder begleiten sie das Spiel in voller Bühnenhöhe im Halbrund und runden damit die Darstellung damit vorzüglich kontraststark ab.“ - Die Welt
„Da wird durch das Gebüsch geklimmt und geklettert, dass es eine wahre Lust ist. […] Da wird klug ausgebaut, was als Facette des Charakters jeweils inbegriffen, als Handlungselement zumindest angedeutet ist. Das gilt für den sonst gern quirligen, lustigen Puck, den Jens Harzer hier zum finstre Späße und Blüten treibenden Quälgeist wandelt, der sich mit Bruno Cathomas einen klamaukig-vertrauten Kampf um die Pointe liefert.“ - Die Welt
„Und während die Bühne von Stéphane Laimé einen prächtigen Kern mit Spin für die Spaltung der Menschheit in Weibchen und Männchen und gegen diese gerichtete Fusionsbemühungen bildet, während Rafael Stachowiak als Lysander in Sprachmelodie und Gestik den rapgeschädigten Fachoberschüler unserer Tage gibt und Sebastian Zimmler einen spießig-überforderten Gymnasiasten, während Schnöink und Galic voll aufdrehen im Liebesrausch, entfaltet sich das Drama auch musikalisch. Immer wieder greift die Königin der Elfen und der Nacht, Sebastian Rudolph, zum Mikrofon, und schließlich stimmt auch Florian Weigel eine traurige Melodei an, Opfer der Elfen.“ - Die Welt
„Das Liebes-, Eifersuchts- und Heiratskarussell aus Athener Gesellschaft […] lädt gewöhnlich die Spielleitung zur Inszenierung fröhlich-freier Rammelei und Sex-Akrobatik ein. Stefan Pucher setzt diese Rezeption voraus, denn er wandelt die wohlfeile Lust ins Sinistre, indem er sie kalt ironisiert. Sex ist da, aber darum geht es nicht. Es geht um Einsamkeit.“ - spiegel.de
„Die perfekten Kostüme dieser Show erdachte Marysol des Castillo.“ - spiegel.de
„Gut, dass Pucher diesen Düsterling von Bruno Cathomas so nuancenreich komisch und burlesk spielen lässt. Muss er aber auch, denn den Über-Puck gibt Thalia-Star Jens Harzer. Der formt sich seine Figur zielgenau als traurig-klugen Shakespeare-Narr, wie er vielleicht vom Autor hier nicht gemeint war, er aber blendend in diese schwarze Welt der Irrtümer passt.“ - spiegel.de
„Sebastian Rudolph, derzeit auch als "Faust" erfolgreich, spielt als Doppelrolle sowohl die Hippolyta des Theseus, wie auch die Oberon-Gattin Titania. Und das mit einer ironischen Lust, die alles Transenhafte in eine würdevolle Diva wendet. Singen kann Rudolph obendrein: Eine der besseren Songeinlagen ist seine Version "Keep Your Dreams" des genialen Elektro-Punk-Duos Suicide. Sie gehört zu den genial-traurigen Höhepunkten der Shakespeare-Show.“ - spiegel.de
„Großer Jubel für das gesamte Ensemble und - oh Wunder - keine Buhs für die Regie. Diesen Traum wird das Thalia noch lange Zeit träumen dürfen.“ - spiegel.de
„Stefan Pucher hat den "Sommernachtstraum" nun am Thalia-Theater inszeniert, als düstere Show, die mal wie ein überlebensgroßer Fassbinder-Film aussieht, mal wie eine Travestie-Nummer und mal wie ein bitterböser Spiegel über den Niedergang von Moral und Sitten unserer Zeit, in der die Menschen scheinbar alles schon kennen und ausprobiert haben und nur noch im Extremen das Leben spüren. […] Normal ist in dieser Inszenierung nur einer, der von Natur aus boshafte Geist Puck, der die Menschen verwirren und verzaubern will. Jens Harzer spielt ihn im schwarzen Anzug als einsamen Melancholiker, zu Beginn mit Zylinder und Peitsche wie einen Zeremonienmeister der Düsternis, der oft still beobachtend am Bühnenrand sitzt und sich über die Verrückten nur zu wundern scheint. Am Ende gab es viel Applaus für diese gewagte, gewaltig bemühte Interpretation des Stückes, in der wieder einmal die tollen Schauspieler des Thalia-Theaters überzeugten.“ - Hamburger Abendblatt
„Üppiges, sinnensattes Theater.“ - NDR 90,3
„Top-Regisseur Stefan Pucher [inszeniert] 140 Minuten göttlichen und höchst originellen Unfug mit aufwendigem Bühnenbild, Videoshow, hinreißenden Wortspielen, viel Slapstick, kuriosen Musikeinlagen und einem Ensemble zum Niederknien. Noch nie so gelacht bei einem Klassiker! Wirklich sehenswert!“ - Bild
„Ach, man möchte gar nicht aufhören, diese Körper zu bewundern. Wie Titania (Sebastian Rudolph) als streng geschnürter Engel der Dunkelheit über die Bühne schreitet. Wie der Knabe (Florian Weigel) goldenes Haar und goldenen Slip präsentiert. Und wie Marina Galic ganz reizend die Schenkel spreizt, ein Bild, so campy, als wär's eine fotografische Inszenierung von Pierre et Gilles. Regisseur Stefan Pucher, längst dem Poptheater enteilter Spezialist für den coolen Subtext von Tschechow bis Shakespeare, scheint am Hamburger Thalia Theater seine Vorliebe für Figurentableaus entdeckt zu haben. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick baut Pucher nicht bloß Bilder von flirrender Schönheit, er erzählt auch eine Geschichte. Pucher interessiert […] die subversive Kraft der Sexualität. Der Traum setzt in allen Figuren Triebe frei – Triebe, die einerseits mit aller Macht befriedigt werden wollen, Begehren, Sehnsucht, Sex, Sex, Sex ("Ein Sommernachtstraum" ist jenes Stück, in dem eine Elfenkönigin sich von einem Esel ficken lässt, was hier in aller Deutlichkeit gezeigt wird). Triebe, die andererseits durchaus einen schmerzhaften Aspekt haben: Dass Titania sich mehr für den goldhaarigen Knaben interessiert als für ihren Gatten Oberon, setzt diesem ärger zu als es sich in der Elfenwelt geziemen würde, dass Demetrius (Sebastian Zimmler) Helena verschmäht, ist mehr als nur ein Witz, es ist eine tiefe Wunde. Sex ist ein Spiel, aber das wird mit tödlichem Ernst gespielt, und nur Puck, von Jens Harzer mit zurückgenommenen Ennui angelegt, steht irgendwie über diesen überlaufenden Emotionen. Und während dieser Puck spielerisch Intrigen spinnt (und verbaselt), vögeln, schmachten, heulen und kalauern sich die Figuren über die großartige Bühne von Stéphane Laimé, eine Bühne, die mal undurchdringliches Gestrüpp ist, mal Liebesnest und mal dampfender Darkroom. Dazu flimmern Videos: Meika Dresenkamp hat die Darsteller hierfür in einen Zirkus verpflanzt, auch so ein träumerisches Zwischenreich. Der Zirkus ist ein Motiv, um das andere Regisseure eine ganze Inszenierung herum aufbauen würden, hier ist es nur ein weiterer Gedankensplitter im Hintergrund, was zeigt, auf welch hohem diskursiven Niveau dieser "Sommernachtraum" arbeitet.“ - nachtkritik.de
„Eigentlich ein billiges Spiel, das Shakespeare da anzettelt in seinem wüst-wilden, zwischen Zauberwald und Wirklichkeit, Unterbewusstsein und Vernunft flirrenden Traumtheater. Zauberkraut her und schwups, Liebe und Triebe durcheinander gewirbelt. Stefan Pucher dreht die Schraube noch ein bisschen weiter in diesem – nach „Andersen“ und „Don Quijote“ dritten „Trip zwischen Welten“. Er zeigt den Zustand nach der Gier – ohne sich dabei allzu weit von Shakespeares Original zu entfernen. Der Zauberwald (Bühne: Stéphane Laimé) ist ein Darkroom mit Mehrzweck-Gebüsch, in dem sich die Liebenden verheddern, verstecken, finden und umranken. Die Elfenwelt zeigt sich in sündig glänzendes Schwarz geschnürt (Kostüme: Marysol des Castillo), was vor allem Sebastian Rudolphs Titania fantastisch gut aussehen lässt, ein dunkel ermatteter Engel. […] Pucher spielt Travestie und Trash und lässt die Triebe sprießen, bis von der Liebe nur die Gier bleibt. Und der Sex. […] So tränt und trieft, kalauert und rappt es, spielt es bildmächtig Farce, Komödie und Burleske – und hätte vermutlich auch ohne die Anarcho-Komiker von Studio Braun funktioniert. Witzig ist das trotzdem, wie Rocko Schamoni und Heinz Strunk die Handwerker-Truppe verstärken und im Verein mit der grandiosen Gabriela Maria Schmeide (Squenz) und Jörg Pohl (Zettel) versierten Slapstick zelebrieren. […] Aber auch, wenn Puchers kurzweilig intelligentes Spiel am Ende nicht vollständig aufgeht: Man sieht ihm nur zu gerne zu.“ - Kieler Nachrichten
„Düster, frivol und bildgewaltig: Als Trip ins triebhafte Unbewusste hat Regisseur Stefan Pucher Shakespeares "Sommernachtstraum" am Hamburger Thalia-Theater inszeniert. Für das zweieinhalbstündige Spektakel mit Lack- und Lederkostümen sowie riesigen Videobildern erhielten die gut aufgelegten Schauspieler und das Regieteam am Samstagabend vom Premierenpublikum viel Beifall. Erstmals auf der Bühne des Thalia-Theaters mit dabei: Die Mitglieder des Hamburger Anarcho-Trios Studio Braun Rocko Schamoni, Jacques Palminger und Heinz Strunk. Gemeinsam mit zwei Schauspielern des Ensembles spielten sie die Handwerkerszenen als absurdes Theater. […] Die Lacher der Zuschauer sind ihnen gewiss.“ - dpa