Quijot
e. Trip zwis
chen Welten

Quijote außer Rand und Band.

 


Die Welt dreht sich, die Zeit steht nie still, Quijote der muss kotzen, dann schlägt er sich mit der Faust ins Gesicht, bis er einen Zahn ausspuckt. „So nun ist gut“- sagt der edle Ritter lispelnd, blutspuckend, blutverschmiert.
Quijote braucht einen zweiten Namen, den Zusatz zu seinem Titel, so wie der Ritter von der Lanze, oder der Ritter von der Burg, so soll er ab jetzt „der Ritter von der traurigen Gestalt“ heißen, verkündet er seinen Knappen. Ein Bild wird er auf seinem Schild malen lassen um dieses zu verbildlichen. „Das können sie sich sparen“- sagt der Knappe „ihr Gesicht ist dafür das beste Abbild“.
Sehr zeitgenössisch gestaltet der Theaterregisseur Stefan Pucher den neuen Quijote. Wie in einem Traum, im Suff, oder Drogenrausch lässt er seine traurigen Helden - Ritter und Künstler durchs Leben wandern. Sie sind nicht unfähig, eher unwillig die Realität, als solche zu betrachten. Sie sind auf der Suche nach der Antirealität, nach der eigenen schöneren Welt um diese gegen die herkömmliche einzutauschen. Sie stellen sich ständig der Frage nach der eigenen Identität und der eigenen Bestimmung. Jeden Tag gehen sie in Vorleistung für die Gesellschaft. Für die Zukunft ziehen sie täglich in den Kampf gegen den öden Alltag und für das Neue, das Schöne und Fantastische. Völlig losgelöst von den materiellen Werten, haben sich diese edlen Ritter allein der Liebe verschrieben!


Arina Alexandrowa