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In "Penthesilea" [...] hat der Hamburger Musiker und Komponist Michael Meierhof das Ringen der Amazonenkönigin mit den Griechen und mit Achill mit experimentellen Klangwelten versehen. Er hat berückende Sounds mit Elektromotoren und Resonatoren an einem Konzertflügel kreiert, die über das gesprochene Wort hinaus neue Räume eröffnen. Der Zuschauer wohnt einem packenden Live-Hörspiel bei, wird zum fast privaten Zaungast bei einem höchst intimen Kunstvorgang. Wunderbar steigern sich die Darsteller in die Seelennöte ihrer Figuren und das Schlachtgetümmel hinein.

Hamburger Abendblatt


Eine Amazone am Stehpult, sachlicher geht\'s nicht als hier - alles nur Stimme und Gestus. Lauter geschlossene Kreise - und wer hier ausbrechen will, nein durchbrechen, in jene reale Traumwelt, der braucht Kraft, auch visionäre. [...] Was ist das für ein ungeheuerlicher Schluss am Ende der "Penthesilea". Nachdem sie Achill in Raserei zerrissen hat, fragt sie arglos: "Küsst ich ihn tot?" und antwortet sich selbst: "So war es ein Versehen. Küsse, Bisse, das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, kann schon das eine für das andre greifen." Mutig, das Stück über das Schlachtfeld der Liebe in einer Garage zu sprechen.

Theater der Zeit


Küsse - Bisse
"Eine derartige ebenso verletzlich-zärtliche wie aufbrausend wütende Sprachgewaltmusik wie diese habe ich selten erlebt. Es ist die Macht des agonalen Kampfes, vor allem aber die des erotischen Begehrens, die als Unterdrückte sich in ungeheuerlichen Bildern und Vergleichen Bahn bricht und einen Sprachraum schafft. Patrycia Ziolkowskas Penthesilea spricht das alles mit sich immer wieder steigernder Intensität, im Auf und Ab der sich widerstreitenden Gefühle, mit flammendem Blick, mit Geschrei und Geflüster. Die Musikalität der Kleistschen Verse blüht auf. Es ist ja merkwürdig - die Schauspielerin spielt eigentlich nicht, sie steht hinter einem Pult, auf dem der Text liegt. In dem Flusse ihrer Sprachgewalt, in dem ernsthaften Blick dieser großen Tragödin, in ihren unterstützenden Gesten geht einem die scheckliche Schönheit dieses Textes, dieses Liebes-Trauma aus ferner und doch so naher Zeit ganz anders auf, als wenn es ein durchgespieltes Stück mit Kostümen und Bühnenbild wäre."     

Hamburger Feuilleton