Pressestim
men zu Draußen v
or der Tür

„Die Kunst von Katrin Brack erweist sich wieder einmal als Genie des Kinderspiels. Der vermutlich größte Spiegel, der je auf einer deutschen Bühne installiert wurde, hängt im diagonalen Winkel von 45 Grad quer über des gesamten Raum und rückt den Zuschauer in Gottes zweifelhafte Perspektive.  Von oben herab und aus verdoppelter Entfernung blicken Gottes Stellvertreter auf die Würmchen, die sich auf der Drehbühne abzappeln. [...] Maximal verloren in dem enorm vergrößerten Doppelraum, geklammert an einen Mikrofonständer als letzten Halt, entwickelt Felix Knopp mit wenigen Gesten, hysterischen Ausbrüchen, mit vielen Stimmen und brutalen Pausen die Extremerfahrung einer zerbrechenden Identität. Es ist Meisterschaft, die bannt, wie Knopp den Endkampf zwischen Angstzuständen und Lebenswillen, den Borchert beschreibt, in klug gesetzter Präsenz auslebt. Ohne großen Aufwand, nur mit Andeutungen der Kämpfe, die in diesem Beckmann toben, sowie mit der Modulation seiner Ausnahmestimme, wird der arme Landser eine allgemein gültige Geschichte der Verschlimmerung. Aus der Mitleidsgestalt der pädagogischen Kriegsgräberfürsorge entwickelt sich eine zeitlose Weise über Trotz und männliche Verwundbarkeit. Barbara Nüsse erweitert diesen heißen Monolog zu einem Duett der Gegensätze. Als Virtuosin kalter Selbstgerechtigkeit erstarrt sie zum grausamen Oberst, de, rhythmisch das künstliche Gebiss runterklappt, zum bösen Mütterchen, die den Soldat vom „verdienten“ Tod der Eltern unterrichtet, zum teilnahmslosen Gott oder zum Kabarett-Chef, der seine Feigheit mit großen Reden über eine neue junge intellektuelle Kultur bemäntelt, die das Land dringend braucht. Es ist die Normalität des Verdrängens und des Eigennutzes, die Nüsse perfekt karikiert. Und wie sie Borcherts Allegorien des fehlenden Mitgefühls immer wieder mit spitzem Humor an den Rand der totalen Lächerlichkeit führt, das ergibt die perfekte Ergänzung zum Angstlied Beckmanns. Und was ist mit den acht jungen Chormitgliedern in dieser intelligent ausbalancierten Inszenierung? Wofür sie tatsächlich stehen, und was ihre spezielle Behindern mit der Traumata-Thematik zu tun hat, bleibt weitestgehend unklar. [...] Auf jeden Fall besitzt dieser Auftritt die gleiche Selbstverständlichkeit, mit der Luk Percevals gesamte Inszenierung Borcherts Stellungskrieg an der Heimatfront in einen zeitlosen Existenz-Konflikt verwandelt. Betroffenheitskitsch, nie warst du ferner.“ - Süddeutsche Zeitung

 

„Rechnete man sein Grab mit, […] gab es bis zum Sonnabend in Hamburg fünf Denkmäler, die an den großen Sohn der Stadt erinnerten, der 1947 im Alter von 26 Jahren starb. Nun gibt es wieder sechs, und das sechste ist das bewegendste. Oberspielleiter Luk Perceval hat am Thalia Theater Borcherts Stück „Draußen vor der Tür“, das Drama des Kriegsheimkehrers Beckmann, in einen emotional überwältigenden Abend verwandelt. Percevals Traumtheater mit Drehbühne ist aktuelles Albtraumtheater mit Durchdrehbühne. „Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe. Unsere Tiefe ist der Abgrund“, schrieb der Trümmerpoet Borchert kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Diesen Abgrund spiegelt das geniale Bühnenbild von Katrin Brack umfassend. [...] Unteroffizier Beckmann, der geschundene Schinder, der traumatisierte Soldat, wird bei Perceval zur Stimme des Rufers im Abgrund. Und Felix Knopp knurrt, röchelt, schreit, brüllt, hechelt und weint seine Fragen an Gott und all die anderen, die versagt haben, ins Mikrofon – bis zum Aufschrei in Hardrock-Lautstärke das Spiegelbild zittert -, gehetzt vom Chor der Toten und Verwundeten, für die er die Verantwortung trägt. Auf der Bühne wird dieser Chor der Schatten von acht professionell agierenden Laien des Thalia-Behinderten-Theaterprojekts „Eisenhans“ verkörpert. Und was im täglichen Leben Behinderung bedeutet, verkehrt sich hier auf der Bühne in Überlegenheit. Natürlicher könnte kein Schauspieler ungelenk in Wehrmachtsuniform gläubig ins Verderben marschieren, niemand glaubwürdiger Beckmann schreiend über die Bühne hetzen. Die gleichgültigen Überlebenden, die abgestumpft Leben vorspiegelnden, werden von Barbara Nüsse gespielt – allesamt, vom lieben Gott bis zur Frau des Einbeinigen, vom Kabarettbesitzer über den Oberst bis zur Frau, die jetzt in der Wohnung der Eltern Beckmann lebt. Nüsse wächst an diesem Abend über sich hinaus. Sie und der gleichfalls sehr starke Peter Maertens als einbeiniges Beckmann-Opfer, lassen den Unteroffizier in den moralischen Abgrund stürzen, der tiefer klafft als die Bombenkrater.“ - Die Welt

 

„Es ist oft geschrieben worden, der wahre Kern von Borcherts Stück sei: ein Schrei – der Schrei der gepeinigten Kreatur. Am Hamburger Thalia Theater wird es jetzt genau so begriffen. Der Regisseur Luk Perceval hat Draußen vor der Tür als einen Vielklang von Stimmen inszeniert, bei dem man nicht weiß, ob er außerhalb von Beckmanns Kopf überhaupt zu hören ist. Wir alle, so die Suggestion, sind in Beckmanns Kopf. Und Beckmanns Schmerz ist so groß, dass er ihn nur singend ertragen kann. [...] Felix Knopps große Partnerin, die nahezu alle anderen Sprechrollen spielt [...] ist die die Schauspielerin Barbara Nüsse. Die Figuren, die sie, wie nebenbei, in grandioser Schärfe zeichnet, verhalten sich zum Wiederkehrer Beckmann wie Wiedergänger, hämische Untote, welche den müden Krieger nun, da er zu Hause ist, in den Untergang hetzen. In Barbara Nüsses dunklen Tönen, ihrem Jenseits-Timbre, lebt der tödliche Witz von Borcherts Text. [...] Ein Bühnenbild von Brack erkennt man daran, dass in ihm die Erinnerung an eine Aufführung wie in einem Etui aufbewahrt ist. Ein Brack-Bühnenbild ist ein zum Raum gewordener einfacher Einfall, der einen Abend in seiner Wirkung zusammenfasst. Hier nun, bei Draußen vor der Tür, hängt sie einen riesigen geneigten Spiegel über die Bühne, worin alles, was auf der Bühne geschieht, „von oben“ zu sehen ist: Man erfasst zugleich das Individuum und das wimmelnde Menschenmaterial, die Großaufnahme und das Google-Earth-Geschehen. [...] Am Schluss der Aufführung, wenn alle Darsteller starr am Boden liegen, sieht man, wie die Drehbühne sich in Bewegung setzt. Im Spiegel erscheint sie wie ein Mühlrad, das mit Körpern besetzt ist; ein Mühlrad, das die Toten aus ihren Gräbern hochwälzt. Es ist ein großes Bild, und es wirkt gerade so, als wäre es Beckmanns Kopf entsprungen. Denn ein wenig früher im Stück sagt Beckmann: „Die Toten wachsen uns über den Kopf. Gestern zehn Millionen. Heute sind es schon dreißig. Morgen kommt einer und sprengt einen ganzen Erdteil in die Luft. Nächste Woche erfindet einer den Mord aller in sieben Sekunden mit zehn Gramm Gift. Sollen wir trauern!? Prost, ich habe das dunkle Gefühl, dass wir uns beizeiten nach einem anderen Planeten umsehen müssen. Prost!“ Weder Beckmann noch sein Schöpfer Borchert haben das Jahr 1947 überlebt. Aber beide sind noch da: mitten unter uns.“ - Die Zeit

 

„All das können die Zuschauer wunderbarerweise gleich zweimal sehen, denn über der leeren Bühne hängt gekippt ein Riesenspiegel, der irritierende und erhellende Ansichten des Bühnengeschehens liefert. Wie ein Dach schirmt er die Bühne ab. Allein durch einen kleinen Spalt winden sich die Eisenhans-Darsteller, tanzen oder verfolgen Beckmann. Sie, die ebenso gesellschaftlich ausgegrenzt sind wie er, verkörpern Beckmanns schlimmste Albträume: die Soldaten, die Untoten und Toten, die Gespenster seiner Vergangenheit. Dutzende Runden dreht Beckmann auf der Rundbühne, bis er sie abgeschüttelt hat. Dies ist eine der erhellendsten Szenen des Abends. Auch als Mann im Mond, der sich im ausgeleuchteten Kreis schmerzhaft auf der Bühne windet, ergreift uns sein Leid. Großartig zeigt sich immer wieder Barbara Nüsse: als Oberst, der durch lautes Schmatzen beim Essen den Takt angibt, als Kabarettdirektor, der sich minutenlang vergeblich eine Zigarette anzuzünden versucht. Sie ist eben eine Darstellerin alter Schule, die jeder Figur ein eigenes Leben einhauchen kann. Sie gibt ihnen wiedererkennbare, identifizierbare Charakterzüge. Wenn sie mit Peter Maertens das alte Ehepaar Beckmann spielt, die Eltern des Heimkehrers, die sich das Leben genommen haben, sehen wir die ergreifendste Szene des Abends. [...] Das Thema brennt uns – Afghanistan hin oder her – nicht eben auf den Nägeln. Am Ende sagt Beckmann, der Gott verloren hat, die Liebe, die Hoffnung und beinahe auch das Leben: „Hat denn keiner eine Antwort?“ Nein, natürlich nicht. Das Theater ist auch dazu da, Fragen zu stellen. Aber wie hieß die Frage an diesem Abend eigentlich noch mal?“ - Hamburger Abendblatt

 

„Es gehört zu den herausragenden Ideen dieses herausragenden Theaterabends, dass Luk Perceval (quasi als Chor aus Traum-Figuren für Beckmann) acht Mitspieler vom „Eisenhans“-Projekt eingeladen hat, das seit bald 20 Jahren in Hamburg Menschen mit Behinderung behutsam und beharrlich heranführt an die Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks. Wenn dieses Ensemble im Ensemble zum Beispiel marschiert mit dem alten Oberst, entstehen für Augenblicke Bilder, wie sie kein Schauspieler, keine Schauspielerin zur Verfügung hat im Handwerksrepertoire. Gerade mal drei „Profis“ stellt Perceval diesen „Draußen vor der Tür“-Persönlichkeiten von hier und heute gegenüber – und schafft so Augenhöhe. [...] Nur Peter Maertens und Barbara Nüsse geben Knopps Beckmanns hier Antwort, in fast allen Rollen, die das Stück nennt – und wie schließlich diese beiden Echos den politischen Horizont von Beckmanns Epoche durchmessen und gestalten, knapp, kalt, klar, und ohne zu viel Gefühl, das erst macht diese Wiederbegegnung mit einem fremden Stück zum Erlebnis. Die Söhne, die Enkel, wir, bekommen die Welt von Vater und Opa zu sehen - und müssten spüren, dass auch wir nie wirklich sicher sind.“ - Deutschlandradio

 

„Stille ist der Todfeind aller Effekthascherei und Lügen – Luk Percevals Inszenierung beginnt mit Minuten absoluter Stille. Die Bühne ist bis zur Rückwand aufgerissen, schwarz. Über ihre ganze Breite hängt schräg von hinten nach vorn ein Spiegel. Dieses genial karge Bühnenbild von Katrin Brack vervielfacht die Darsteller, schafft einen Raum ohne festes Oben und Unten, so, als spielte alles im Wasser der Elbe, in die sich der Kriegsheimkehrer Beckmann zu Beginn und am Ende ein zweites, endgültiges Mal stürzt. [...] Mitten in die atemlose Anfangsstille spricht Barbara Nüsse ihre ersten Sätze, zeichnet die lebensmüde Welt der zerbombten deutschen Städte, lässt Beckmann ins Wasser springen, zwingt ihn noch einmal ins Leben zurück, Längst von dieser Stimme gefangen, die mit jeder Nuance Welten und Charaktere schafft, folgt man der Handlung mühelos trotz aller Striche. Wenn Knopp dann als Beckmann nach langem Stammeln Nüsses Gott sein rasendes „Wo warst du?“ zuschreit, formuliert er unser aller hilflosen Hass. Er ist der zweite Stimmzauberer des Abends. Manchmal steht er eine Ewigkeit am Mikrofon, spricht Beckmanns Albtraumerinnerungen, flüstert das Kriegsbild vom Monster, das, bis zum Platzen angeschwollen vom Blutsaufen, Xylophon auf den Knochen Millionen Gefallener spielt, jault seine Angst, stellt mit sachlichem Tonfall Fragen, beschwört jungenhaft die Erinnerungen an das Zuhause, den Frieden. [...] Dritter Schauspieler ist Peter Maertens, der einige beeindruckende Male Beckman-Sätze beisteuert. Der vierte ist die Gruppe „Eisenhans“, acht Darsteller mit Down-Syndrom, die pantomimisch kommentieren. Der stolze Ernst, mit dem sie agiert, die Hingabe und Anmut, mit der ihre Heldenposen alle Sätze über Humanismus, Soldatenehre und Pflichterfüllung als Gefasel und Selbstbetrug entlarven, zerstreuen die Bedenken, die Würde der Beteiligten würde angetastet.“ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

„Perceval hat sich selbst übertroffen. Denn diesmal singt der Text selber, brüllt, flüstert, hängt auf einer Tonhöhe, zerhackt die Worte und umschmeichelt sie, er verschmilzt mit E-Gitarre, Schlagzeug und Bass, und es klingt wie eine Partitur, ein auskomponierter Protestschrei. [...] Musik ist hier jedoch nicht mehr Kommentar oder Untermalung wie früher bei Perceval, sondern die Sprache selbst. Er verlagert damit den Fokus auf die selbstmörderische Düsternis, aus der heraus Borchardt schrieb. Und verleiht dem expressionistischen, altmodisch anmutenden Stück, das auch sonst seine Schwächen hat, damit eine Universalität, die es als solches kaum hergeben kann.“ - Frankfurter Rundschau

 

„Regisseur Perceval hält sich an den Borchert-Text und entwickelt gleichzeitig eine atmosphärische Dichte, in der eruptive Rockmusik nur eines von mehreren Gestaltungsprinzipien ist. Alle Schauspieler arbeiten mit Mikrofonen und nutzen deren Möglichkeiten auch aus: Die großartige Barbara Nüssen beispielsweise spielt einen Oberst, der wie eine Maschine schmatzt, während er Beckmann erzählt, er müsse erst mal wieder ein Mensch werden. Wie in einem Film unterlegt die Band die Szenen mit Klangcollagen, die das Abgründige der Beckmann’schen Existenz musikalisch spiegeln.“ - Tagesspiegel

 

„[...] Großartig auch die übrigen Darsteller: Acht Schauspieler des Hamburger Theaterprojekts für Menschen mit Behinderungen, „Eisenhans“, stellen die Heimsuchungen Beckmanns dar. Mit großem Elan und Können wirbelt das junge Ensemble-im-Ensemble über die Bühne und holt sich dafür im Anschluss verdienten Beifall ab. Peter Maertes und vor allem die großartige Barbara Nüsse spielen alle übrigen Rollen mit souveräner Tongebung und feinsten Nuancen.“ - Spiegel online

 

„Mit irrsinniger Intensität spielt Felix Knopp diesen traumatisierten Mann, der nach den Grauen des Krieges den Glauben an sich und die Welt verloren hat. Nicht nur die Erinnerungen quälen ihn, er fühlt sich vor allem auch verlassen und zurückgewiesen: von seiner Frau, vom lieben Gott, von seinem Vorgesetzten. All diese Nebenrollen werden von nur einer Person verkörpert: der großartigen Barbara Nüsse. Durch diese spärliche Besetzung bekommt der Abend eine ungeheure Konzentration.“ - NDR 90,3

 

„Katrin Brack hat Luk Perceval [...] ein großartiges Bühnenbild gebaut – einfacher und gleichzeitig bezwingender kann man die Zerrissenheit des Kriegsheimkehrers Beckmann, sein haltloses Taumeln zwischen Albtraum und Wirkllichkeit kaum wiederspiegeln. [...] Luk Perceval inszeniert das Stück konsequent als Konzert. Und doch verkörpert Felix Knopp Beckmann mit einer Intensität, der man sich nicht zu entziehen vermag. Barbara Nüsse ist ihm ein großartige Gegenspielerin.“ - NDR Info

 

„Das Stück lebt, wenn man literarischen Texten mit so viel fürsorglichem Respekt begegnet wie der Regisseur Luk Perceval, Oberspielleiter des Hamburger Thalia Theaters. Vor allem mit seinem fröhlich-frechen Marathon-Projekt „Schlachten!“ (mit Tom Lanoye) hat er Shakespeares Königsdramen für viele aus der Versenkung geholt. „Draußen vor der Tür“ rettet er nun in unsere Gegenwart herüber, indem er streicht, entschlackt, Wiederholungen tilgt, Essenzen zusammenfasst. Und: indem er konsequent in lyrische Form gießt, was bei Borchert, dem anfänglichen Gedichteschreiber, als unentschiedenes Gemisch aus Lyrik und Prosa daherkommt. In Felix Knopp hat Perceval dafür nicht nur den idealen Rock-Poeten gefunden. Sondern auch einen Schauspieler, der Percevals Transformationsprozess auf der Bühne kongenial nachvollzieht. Borcherts üppig wucherndes Gestammel für den Heimkehrer Beckmann „kultiviert“ Knopp gerade so, dass wilde Verzweiflung Form annimmt und zum Lied heranwächst. [...] Sein Kontrapart ist die großartig wandelbare Barbara Nüsse.“ - Neue Osnabrücker Zeitung

 

„Regisseur Luk Perceval wagt mit seinem Ensemble einen ganz neuen Blick auf diesen Klassiker der Nachkriegsliteratur – und der frische Zugriff ist so radikal wie großartig. Selbst das Bühnenbild beschreibt einen drastischen Perspektivwechsel: Eine riesige Spiegelfolie spannt sich von der Bühnendecke hinunter bis fast auf den Boden. Alles, was auf den Brettern passiert, wird gedoppelt und auf den Kopf gestellt. [...] Die elektrisierende Inszenierung findet so eine passgenaue Form für das Thema, das sie behandelt. Die Musik der Band The Darkest Star ist wie ein Schlag in die Magengrube , die Auftritte der jungen Leute von „Eisenhans“ gehen unter die Haut, und Barbara Nüsse brilliert in den unterschiedlichsten Rollen. Packend!“ - Hamburger Morgenpost

Aus der Kritikerumfrage von Theaterheute zu den Höhepunkten der Saison 2010/2011:


Der singende Spieler Felix Knopp hat für die Klage des Kriegsheimkehrers Beckmann in "Draußen vor der Tür" am Hamburger Thalia Theater eine neue Sprachmelodie erfunden, die sein Leid für die Gegenwart wieder verständlich macht - schöner kann man die Würde einer Figur nicht retten.“ - Till Briegleb

 

Pressestimmen zur Gastspielreise nach China im Dezember 2011:

 

„In der direkten und gewalttätigen Musik hat die geheimnisvolle und tiefe lyrische Ausdrucksweise das Narrativ übernommen.“ - China Business Daily
 
„In Luk Percevals Inszenierung wird das Dazwischen [die Stunde Null Deutschlands] zum absurden Zirkus, zum szenischen Konzert, in dem das bisherige Leben in Traumbildern am Zuschauer vorbeizieht. Beckmann singt, schreit, flüstert und dichtet sich die Verzweiflung von der Seele.“ - Beijing Review
 
„Dieses Werk, das so tiefe Einsicht in die menschliche Natur vermittelt, sucht seinesgleichen unter den chinesischen Theaterarbeiten, und es scheint, als ob es in China auch kaum Regisseure und Schauspieler gäbe, die auf so souveräne Weise auf der Bühne agieren können.“ - Dongfang Daily