Lange Nacht der W
eltreligionen: Hind
uismus und Bud
dhismus im Thalia

Durch hinduistischen Tanz und Gesang, buddhistischem Waschungsritual und Meditation, tibetischen und indischen Köstlichkeiten und Chai wurden die Besucher des Abends durch zwei exotische Welten geführt. Der angenehme Duft der Räucherstäbchen sitzt noch immer in meiner Nase. Der Klang von Meenakshi Gautams Stimme ertönt noch immer in meinen Ohren. Der Geschmack von dem köstlichen Essen liegt mir noch immer auf der Zunge. An diesem Abend ging es nicht nur um zwei Religionen, sondern auch um zwei Kulturen, die wir mit allen Sinnen erleben durften. Der sinnliche Abend war außerordentlich eindrucksvoll! Anders erging es mir mit dem rezitierten Teil des Abends: der wirkte erschlagend. Durch Vorträge wurden die beiden Religionen vorgestellt. Fünf Stunden gab es Dialoge und Erzählungen, zwischen Experten und von Ensemblemitgliedern des Theaters, über die Beschaffenheit der jeweiligen Glaubensrichtungen. Für eine kleine Annäherung war es eine recht lange Zeit und für ein wahres Kennenlernen eine zu kurze. Über inhaltliches hüte ich mich zu berichten, da sollten Interessierte die Schriften selbst studieren oder die bestehenden Tempel und Gemeinden in Hamburg mal selbst besuchen gehen. Denn eine wirkliche Annäherung entsteht meiner Meinung nach durch direkten Kontakt und eigenes Studieren, nicht durch ein Schauen auf die Bühne oder durch das Lesen einer Zusammenfassung eines solchen Abends. Ich denke, durch die Entfernung der Bühne bleibt das Fremde immer fort fremd. Vielleicht liegt es an meinem Migrationshintergrund, dass ich das so sehe und empfinde. Denn ich habe auch erlebt, dass das Publikum, welches tapfer bis zum Schluss durchgehalten hat, begeistert war und sich bereichert fühlte. Für viele schien der exotische Abend eine Reise in andere Welten zu sein.


Mozhgan Rabbany