Pressestim
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„Das war ein großer Theaterabend. Prall, phantasievoll und lustig ist Jan Bosses Inszenierung – aber der Regisseur hat auch den Ernst erfasst, der im 400 Jahre alten Verwechslungs- und Verwirrspiel steckt. An diesem Abend erfährt man viel über die Macht des Eros, über Irrwege in Liebesdingen, über Trauer und Wahnsinn.“ - NDR 90,3

 

„Regisseur Jan Bosse hält unserer Gegenwart einen Spiegel vor, indem er Shakespeares melancholische Komödie „Was ihr wollt“ fantasievoll prall, zart und hart inszeniert. Bei der Premiere am Samstag wurden Bosse und sein lustvoll komödiantisch agierendes Spitzenensemble dafür zu Recht gefeiert.“ - dpa

 

„Eine turbulente Inszenierung mit einem tollen Ensemble, Live-Musik, modern-flapsiger Gegenwartssprache, viel Slapstick und bewusst flachgeklopftem Klamauk – allerdings auch vielen ernsten und ziemlich aggressiven Untertönen. Denn nicht alles ist nur Spaß im Zauberwald. Aber ein vibrierendes Lust-Spiel im Theater.“ - Hamburger Morgenpost

 

„Ich finde es bei Weitem das lustigste Stück Shakespeares“, hat der große Shakespeare-Forscher Harold Bloom gesagt. Und genauso inszeniert es auch Jan Bosse. Als derben Spaß voller Witz und praller Pointen. Er hat sich dabei an die uralte Theaterregel gehalten: Dezenz ist Schwäche. Mag sein, dass dadurch Tiefe, Bedeutung und die Vielschichtigkeit mancher Figur verloren gehen, zumal das Personal reduziert wurde und sich die Protagonisten in einer sehr modernen Sprache verständigen und schon mal "Hä?" fragen, wenn ihnen etwas komisch vorkommt (Bosse hat das Stück mit Gabriella Bußacker neu übersetzt). Aber das ausnahmslos hervorragende Ensemble präsentiert sich so spielfreudig-burlesk, dass es ansteckend wirkt, auch wenn man am Anfang nicht so richtig weiß, ob man das gut finden soll. [...] Das Stück um die Liebe, die immer das falsche Objekt der Begierde trifft, wird den Hamburger Zuschauern in einem illyrischen Urwald präsentiert, in dem blaue, grüne und rote Blätter über putzigen Tieren und einer Hammond-Orgel wuchern, die mal Chillout-, mal Animations-Musik bietet. [...] Der Regisseur hat sein Ensemble in Kalauer und Slapsticks getrieben. Man neckt sich, quält sich, gelegentlich langweilt man sich auch und vertreibt sich die Zeit mit Blödsinn. Das ist lustig, manchmal auch ein bisschen oberflächlich, funktioniert aber glänzend. Die Rüpel Rülp (ausgiebig körperlich: Bruno Cathomas) und Bleichenwang (herrlich doof: Jörg Pohl) sind wirklich rüpelig, die Liebenden Orsino (Alexander Simon) und Olivia (Bibiana Beglau) schwermütig, überhitzt und sauer. Orsino ist ein melancholischer Macho mit Ringen an jedem Finger, der Typ, der mit 50 noch Single ist. [...] Am Ende finden sich keine Hochzeitspaare, sondern man bleibt einsam singend auf der Bühne zurück „Wir trinken auf das Ende dieser Welt.“ Ein schöner Kommentar zur Single-Gesellschaft vielleicht. Auf jeden Fall aber ein amüsanter Abend mit einem hochspannenden Ensemble. Junge Zuschauer werden es lieben. Am Ende gab’s jubelnden Applaus.“ - Hamburger Abendblatt

 

„Es ist ein Abend voller albernster Drolligkeiten, böser Komödie und himmelhochjauchzender Melodramatik, er bedient sich hemmungslos im Kabarett und bei den Figurendaseinsweisen höllentiefer Tragödien, rührt Kalauer, schlimme Schluchzereien und herzschmerzendes Liedgut von Rocko Schamoni zusammen. Es entsteht überraschenderweise kein Effekt- und Emotionsmatsch, sondern eine knallvolle Bühnenwelt, für die die Schubladen noch nicht erfunden sind, in die man sie stecken könnte. [...] Diese Inszenierung handelt von Identität und Liebe, Vergeblichkeit und Verwandlung. Und sie ist bei all dem eine Verneigung vor Shakespeare, gerade bei einem Regisseur wie Bosse, der ein die Sinne und Begriffe sprengendes Theater inszeniert hat.“ - Frankfurter Rundschau

 

„Am Ende stehen alle Liebenden als Singles da: Regisseur Jan Bosse entfaltet William Shakespeares „Was ihr wollt“ am Hamburger Thalia Theater per Kunstkniff zur schönsten zeitgenössischen, komischen Tragödie für Großstadtneurotiker. Er lässt das Zwillingspaar Viola und Sebastian von Mirco Kreibich allein spielen. Damit findet nicht mehr jeder Topf seinen Deckel. [...] Kreibich schaltet in der abgründigen Schluss-Szene so schnell zwischen beiden Persönlichkeiten um, als drücke jemand immer wieder einen inneren Kippschalter. Er verzweifelt, völlig verwirrt durch die ablehnende Haltung derer, die ihm eben noch ewige Liebe schworen, und setzt damit ein Ausrufezeichen unter seine vereinnahmende schauspielerische Leistung - in einem siebenköpfigen Ensemble ohne Schwachstellen.“ - Die Welt

 

„Alle szenischen Abgrenzungen zwischen diesen mindestens zwei sehr verschiedenen Spielebenen sind aufgehoben; und die Narren-Figur schaltet und waltet in dieser mehrgeschlechtlichen Versuchsanordnung ähnlich furios androgyn wie Kreibichs Zwillingspaar. Mit diesen Konstruktions-Ideen kommt die Hamburger Aufführung ziemlich weit; und sie hat ein starkes Ensemble: mit Bibiana Beglau und Alexander Simon, Bruno Cathomas, Jörg Pohl und Jens Harzer. Was ihr fehlt, ist ein bisschen Gegenwart, ein bisschen Alltäglichkeit – aber das wäre dem Neo-Konservativen Bosse womöglich zu "originell" gewesen. Viel Jubel gab's, und gegen den ist wirklich nicht viel einzuwenden.“ - Deutschlandfunk

 

„Ein intelligenter, ein unterhaltender Abend, der zu recht mit viel Beifall belohnt wurde.“ - Schleswig-Holsteinische Zeitung